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Review: The Bureau: XCOM Declassified – Die große Invasion im Test

Was bereits 1994 als großes Taktikspektakel begonnen hat, gehört heute zu einer ältesten, bekanntesten und umstrittensten Spieleserien im Gameruniversum. The Bureau: XCOM Declassified versteht sich selbst als Prequel zu den klassischen Teilen und möchte erklären wie es zu den Geschehnissen in UFO: Enemy Unknown kommen konnte. Teile von uns hatten das Glück bereits die ersten Teile der Serie spielen zu dürfen, damals auf dem Amiga 500 und seitdem hat sich einiges getan. Ob sich nach so vielen Jahren und vor allem so viel besserer Technik die X-Com Serie immer noch zurecht am Spielehimmel bewegen kann, erfahrt ihr nun in unserem ausführlichen The Bureau: XCOM Declassified Test.

the bureau xcom declassified logo Review: The Bureau: XCOM Declassified – Die große Invasion im Test

Singleplayer:

Wir schreiben das Jahr 1962, Kennedy ist Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und die Geheimorganisation The Bureau soll gegen den altbekannten Feind, den Kommunismus, vorgehen. Doch schnell bemerkt der Spieler, alias Agent William Carter, dass die Action, in die er direkt hineingeworfen wird, nicht der Kampf gegen den Kommunismus ist, sondern eine vollwertige Bedrohung von Jenseits der uns bekannten Welt. Erst danach gelangt man im Spiel in den geheimen Bunker, der ab jetzt die Schaltzentrale des Kampfes sein wird. Die technischen Voraussetzungen für eine grandiose Story, in der die US-Amerikanischen Geheimbehörden NSA und CIA vertuschen was keiner wissen darf nur um eine weltweite Panik zu verhindern, sind auf jeden Fall gegeben. Ob die Entwickler von 2K Marin diese Voraussetzungen allerdings ausreizen konnten und uns ein Abenteuer geschenkt haben, das wir nicht vergessen werden, klären wir nun im folgenden Test.

The Bureau: XCOM Declassified ist ein reiner Singleplayer-Titel, auf einen Multiplayermodus wurde bewusst verzichtet. Auch wenn ein Multiplayer-Modus nicht unmöglich gewesen wäre, hätte es sicherlich Probleme mit der K.I. gegeben und vor allem auch mit den eigentlichen Zielen, da das Spiel einfach nur auf töten und verteidigen ausgelegt ist. Capture The Flag, Besetzungsmissionen und ähnliches hätten das komplette Gameplay untergraben und das Spiel mehr als unrealistisch werden lassen. Ein CO-Op Multiplayer wäre aber eigentlich durchaus denkbar gewesen. Hier hätte man lediglich die Gegnermenge erhöhen müssen, und schon hätte man zwei Einheiten gleichzeitig ins Spiel werfen können – Schade.

Gameplay:

Das Spiel erklärt sich ab dem Start eigentlich von alleine. So ist gesichert, dass die Bedienung und Steuerung der Soldaten und Agenten durchaus problemfrei erklärt ist. Lediglich die Granatenfunktion mussten wir im Test kurz suchen. Der eigentliche Ablauf des Spieles ist recht linear, eine offene Spielwelt sucht man vergebens. Sicherlich gibt es die ein oder andere Ecke, an der man schon einmal einen Umweg einlegen kann, aber im großen und ganzen geht es eigentlich nur geradeaus. Dabei stellen sich euch Gegnerhorden, Geschütze und Raumschiffe in den Weg. Die gesamte Spielmechanik wirkt leider etwas träge und der Unterschied zwischen „Renn um dein Leben“ und „geh mal gemütlich in Deckung“ ist relativ gering. Es gibt 4 verschiedene Schwierigkeitsgrade, die aber auch ausreichend beschrieben sind und euch so selbst entscheiden lassen wie schwer ihr es im Spiel haben wollt. Natürlich hängen auch die zu erringenden Trophäen davon ab in welchem Schwierigkeitsgrad ihr spielt. Eure Mitspieler, sprich euer Trupp, den ihr vor jeder Mission zusammenstellen könnt, kann zwischendurch auch ausgetauscht werden. Die Befehle, die ihr erteilen könnt, sind nicht gerade umfangreich. Neben dem Festlegen des Hauptzieles, Granaten werfen, Geschütz aufbauen und der eigentlichen Position könnt ihr nicht wirklich viele Befehle geben.

Leider macht es nicht wirklich einen großen Unterschied welche Wahl ihr trefft. Egal mit welchen Waffen oder Fähigkeiten ihr eure Agenten ausstattet oder gar welche Agenten ihr mit ins Gefecht nehmt, die Hauptaufgabe bleibt immer am Spieler hängen. Die Einstellmöglichkeiten und die Strategien sind umfangreich, aber leider macht es nicht wirklich viel Unterschied ob ihr mit der Haudraufmethode oder wirklich strategisch vorgeht, um möglichst keinen Schaden zu nehmen. Schade, dass hier nicht wesentlich mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen.

Grafik & Sound:

Die Grafik von The Bureau: XCOM Declassified ist nicht schlecht. Man kann sagen, dass diese auf dem aktuellen Stand der Technik ist, aber keine besonderen Highlights bietet. Teilweise sind die Schlachtfelder etwas lieblos gestaltet worden. Interaktionsmöglichkeiten gibt es leider nur sehr wenige. Lediglich die Raumschiffe der Aliens, deren Waffen und auch die Explosionen machen wirklich etwas her. Leider kämpft auch The Bureau: XCOM Declassified mit den typischen Problemen wie dem teilweise auftretenden Überschneiden der Texturen und Modelle. So ist es zum Beispiel möglich mit dem Arm in der Wand zu stehen. Auch in den Zwischensequenzen bemerkt man das leider immer wieder. Die Figuren werden nicht realistisch dargestellt, sondern wirken eher wie hochwertige Actionfiguren, anstatt wie lebendige Menschen. Leider ist an einigen Stellen die Story widersprüchlich, beziehungsweise unverständlich. Spoiler – Da gerät man als Agent in eine Situation in der Menschen sich in Aliens verwandeln und trifft auf einen Kollegen mit Alientechnologie am Arm und vertraut diesem sofort bedingungslos, obwohl man gerade eben erst von einer Militärangestellten angegriffen worden ist – interessant.

Dafür kann man allerdings die musikalische Untermalung in den Vordergrund stellen. Hier wurde bewusst auf den Stil der 60´er Jahre gesetzt. Die Hintergrundmusik ist stimmig und passt zu den Situationen. Hier wird vor allem in spannenden Szenen oder dunklen Räumen bewusst auf die Soundeffekte der damaligen Horrorfilme gesetzt. Dadurch fühlt man sich deutlich besser in die Szene hineinversetzt. Die FX-Effekte wie Waffengeräusche und Granatenexplosionen sind ebenfalls durchaus in Ordnung, das haben wir schon wesentlich schlimmer erlebt. Alles in allem ist die Sounduntermalung durchaus stimmungsfördend. Hier gibt es ein großes Plus, nicht zuletzt für die gute deutsche Synchro, die ja mittlerweile auch nicht mehr wirklich selbstverständlich ist. Viele Hersteller sind ja mittlerweile der Meinung, dass eine Untertitelung von Spielen vollkommen ausreichend wäre.

Fazit & Bewertung:

The Bureau: XCOM Declassified ist ein gelungener Taktik-Shooter. Das Spiel hat eine solide Basis, kann aber leider auf Dauer nicht wirklich motivieren. Das Spiel leidet ein wenig unter einem recht monotonen Ablauf und der Tatsache, dass die Story permanent dramatische Wendungen nimmt, ohne dabei wirklich ins Spielgeschehen einzufließen. Den Jungs von 2K ist ein solider Shooter gelungen, der mehr Potential gehabt hätte. Man hätte aus diesem Spiel wesentlich mehr machen können und auch müssen. Nachdem im letzten Jahr Entwickler Firaxis bei uns mit X-Com: Enemy Unknown einen Volltreffer landen konnte, liegt der Titel etwas hinter den Etwartungen zurück. The Bureau: XCOM Declassified gestaltet sich mit der Zeit recht eintönig und bietet zwar immer neue Levels, aber leider nicht viel neues, sodass wir hier leider nur mit einer durchschnittlichen Wertung dienen können. Dennoch, The Bureau ist durchaus ein brauchbarer Third-Person Shooter geworden, der weiß einige Stunden Spaß zu machen.

The Bureau Review Bewertung 8.0 Review: The Bureau: XCOM Declassified – Die große Invasion im Test

getestet von Frank Ludwig

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