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Review: Der Puppenspieler (Puppeteer) – Der etwas hölzerne Test

Der Puppenspieler aus dem Hause Sony hat bereits auf der vergangenen Gamescom viel Ruhm und Ehre geerntet. Es wurde für den Gamescom Award als „Best Family Game“ nominiert und lockt Eltern und Kinder gleichermaßen vor den Fernseher. Der Puppenspieler ist ein interaktives Theaterstück und der Spieler steuert die kopflose Holzpuppe Kutaro. Kutaro ist aber nur aus einem einzigen Grund eine kopflose Marionette – sein Kopf und seine Seele wurden gestohlen. Auf dem Weg dieses Problemchen wieder auszubügeln erlebt er sehr viele Abenteuer, die natürlich im Theater vorgestellt und gespielt werden. Wir hatten die Chance schon ein paar Tage vor dem eigentlichen Release einen Blick in das Spiel zu werfen, und haben es auch ausgiebig getestet. Die Ergebnisse Präsentieren wir euch in unserem großen Der Puppenspieler Test.

Der Puppenspieler Test Review: Der Puppenspieler (Puppeteer)   Der etwas hölzerne Test

Singleplayer & Story:

Der Puppenspieler bietet eine reine Singleplayer-Erfahrung, aber auch gleichzeitig die Möglichkeit das Spiel zusammen zu erleben. Zusammen ist die Erfahrung natürlich deutlich spaßiger, aber nichts anderes als der Singleplayer-Modus. Es ist übrigens zwingend notwendig das Spiel mehrfach mit Hilfe zu spielen ansonsten bekommt man nicht alle Trophäen und schafft die Platin Trophäe nicht. Sowohl die Steuerung als auch das komplette Gameplay nehmen starke Anleihen von LittleBigPlanet mit und können damit durchaus schnell erlernt und durchschaut werden. Das gesamte Spiel spielt sich auf einer Theaterbühne ab, natürlich mit entsprechenden Kulissen. Oftmals sind die Szenarien auch ein wenig wie klassische Theaterkulissen aufgebaut. Man bemerkt zum Beispiel, dass sich die Level teilweise drehen und im Hintergrund schon die nächste Kulisse wartet. Im gesamten ist die Aufmachung sehr gut und der Titel durchaus gut gestaltet.

Die einzelnen Level sind in Sets zu jeweils drei Leveln verpackt. Hierbei gibt es jedesmal ein neues Thema, das auch konsequent umgesetzt wird. Natürlich gibt es in jedem Levelset auch einen eigenen Endgegner. Die Action bei diesem Jump´n´Run kommt wirklich gut zur Geltung, wird aber nicht Überhand nehmen oder die Spieler überfordern. Die Story sollte ja eigentlich sehr kindgerecht sein, ist allerdings nicht für die Kleinsten geeignet. Hier sollte man nur etwas ältere Kinder spielen lassen. Ein Alter von 12 Jahren würden wir hier schon empfehlen, da ansonsten einzelne Szenen und die Tatsache von verlorenen Köpfen vielleicht ein wenig erschreckend wirken können. Die Geschichte ist jedoch nicht gruselig und auch nicht gewaltsam, sondern kindgerecht gestaltet. Die Zwischensequenzen erzählen die Geschichte hierbei effektiv weiter und sorgen zwischen der Action immer wieder für notwendige Pausen. Wer nicht warten will, kann natürlich die Zwischensequenzen auch überspringen.

Gameplay:

Haben wir doch gerade erst über verlorene Köpfe geredet, erklären wir euch nun, dass ihr diese während des Spieles finden müsst und die Eigenschaften der einzelnen Köpfe schlau und an den richtigen Stellen nutzen sollt, damit ihr Bonuslevel und mehr freischalten könnt. Die Endgegner eines jeden Levelsets sind recht anspruchsvoll. Hier gilt es immer wieder eine neue Vorgehensweise zu finden, um zum Ziel zu kommen. Zusammen mit der magischen Schere Calibrus, ergeben sich lustige, und teilweise sehr kreative Siegmöglichkeiten. Die Schere ist eines der wichtigsten Hilfsmittel im Spiel, um euch fortzubewegen. Ihr könnt euch damit durch beispielsweise Vorhänge oder Seile schneiden, um andere Plattformen zu erreichen. Das Gameplay ist einfach und kann groß und klein begeistern. Vor allem die Tatsache, dass dieses Spiel den Spieler durchaus motiviert den Puppenspieler nicht alleine zu bestreiten übt einen sehr großen Reiz aus. Das Spiel zu zweit ist sehr interessant und macht sehr viel Spaß. Gerade die Endgegner sind zusammen natürlich einfacher zu besiegen als alleine. Hier ist man mit ein bisschen Hilfe deutlich besser dran.

Grafik & Sound:

Die Grafik von Der Puppenspieler wirkt nicht wirklich holzig. Die Figuren wurden ,obwohl es sich eigentlich um Marionetten handelt, sehr lebendig gestaltet – das ist ja schließlich das Thema des Spieles. Hier begeistert vor allem der Charme, den die einzelnen Figuren versprühen. Selbst der Böse Mondbär, der den Anführer der ganzen schrecklichen Ereignisse ist, hat einen gewissen Charme. Große Explosionen darf man jetzt allerdings nicht erwarten, es ist ja vielmehr ein Familienspiel, so gibt es immer wieder auch niedliche Details, die im Spiel vieles darstellen und einige Möglichkeiten bieten zum Beispiel weitere Mondsteinfragmente zu sammeln. Diese geben euch dann ein weiteres Leben wenn ihr ausreichend sammelt. Besonders aufwendig sind die lebendigen Level, hier tut sich immer wieder etwas und man muss selbst auf den Hintergrund des Spieles achten, wenn man wirklich nichts verpassen will. Die niedliche Grafik und die teilweise sehr ansprechenden und lustigen Effekte, die im Spiel untergebracht worden sind, können durchaus begeistern. Man muss hier auf alles achten und kann überall Überraschungen erleben. Die einzelnen Details findet man vielleicht nicht alle im ersten Durchgang, aber dafür kann man ja noch eine zweite Runde einlegen. Die sich verwandelnden Kulissen begeistern hier ebenfalls.

Der Sound ist natürlich auch auf die Theateratmosphäre angepasst. So findet man neben klassischen Instrumenten teilweise auch klassische Toneffekte wieder, die man aus Aufführungen kennt. Im Spiel hat man relativ selten die Möglichkeit auf die Hintergrundmusik zu hören, was aber auch daran liegt, dass diese sehr stimmig zu einem Teil des Spieles geworden ist. In Zwischensequenzen kommen die Musikstücke natürlich wesentlich besser zur Geltung.

Es gibt im Spiel aber auch einen sehr gut ausgeführten 3D Modus, der das Spiel noch plastischer wirken lässt. Diesen 3D Modus nutzen vor allem die Zwischensequenzen sehr gut aus. Im Gegensatz zu anderen Spielen kann man den 3D Modus aber auch durchaus jederzeit zu beziehungsweise abschalten. Wir haben beim Test auch diesen 3D Modus ausprobiert, allerdings nur im Singleplayermodus, weil unsere Mittesterin leider nicht mit der 3D Brille klargekommen ist. Der Effekt dürfte aber nicht unterschiedlich sein. Die 3D Funktion ist schön und kann auch sehr gut genutzt werden. Das ist an dieser Stelle sehr erwähnenswert, denn die 3D-Option wird in letzter Zeit leider nicht mehr sehr häufig genutzt, außer Sony setzen nur noch wenige Publisher auf diese Funktion was wir ein bisschen Schade finde.

Fazit & Bewertung:

Der Puppenspieler, The Puppeteer im Original genannt, zeichnet eine schöne Welt, in der man großartige Abenteuer erleben kann. Die dichte Geschichte um die gestohlenen Seelen der kleinen Kinder ist ansprechend und kindgerecht dargestellt. Die Grafik ist natürlich nicht überzogen realistisch, das will sie auch garnicht sein. Das Spiel spielt vor dem Hintergrund ein interaktives Theaterstück sein zu wollen und diesem Anspruch wird es auch gerecht. Mit leichten Anleihen bei Spielen wie LittleBigPlanet, bei denen aber grundsätzlich nur die besten Sachen aus den einzelnen Spielen übernommen worden sind, kann Der Puppenspieler nicht nur eine Geschichte erzählen, sondern eine anhaltende Spielerfahrung bieten. Auch der Wiederspielwert ist relativ hoch, da man im ersten Durchgang fast unmöglich alle Köpfe finden kann und alle Bonuslevels freischalten wird. Selbst in der zweiten Runde dürfte das etwas schwierig werden, da man immer nur drei Köpfe mit dabei haben kann, aber teilweise wesentlich mehr gebrauchen könnte. Alles in allem ist Der Puppenspieler eine wunderbare Geschichte, die ordentlich dargestellt wird. Ein hoher Wiederspielwert und eine Erfahrung für die ganze Familie runden ein hervorragendes Jump´n´Run ab. Der relativ günstige Releasepreis von gerade einmal knappen 40 Euro macht aus Der Puppenspieler ein Spiel, das sicherlich spätestens zum Weihnachtsgeschäft ein absoluter Verkaufshit werden dürfte. Endlich ein sehr guter Grund die gute alte Playstation 3 noch stehen zu lassen, auch wenn die nächste Konsole bereits in den Startlöchern steht.

Der Puppenspieler Review Bewertung 9.0 Review: Der Puppenspieler (Puppeteer)   Der etwas hölzerne Test

getestet von Frank Ludwig

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