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Review: Alice Madness Returns Test

Nach nunmehr elf Jahren ist es wieder einmal Zeit, das Absurditätskabinett zu betreten, sein rationales Denken fallen, und sich entführen zu lassen in eine wunderbare Welt. In die Welt von “Alice: Madness Returns”.

alice madness returns test Review: Alice Madness Returns Test

Story:

Nachdem Alice Liddel, Protagonist des Spiels, vor elf Jahren mit ansehen musste, wie ihre Familie bei einem Hausbrand ums Leben kam, wurde sie traumatisiert und von Schuldgefühlen besessen in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Doch schlugen die etlichen Therapiemethoden der Psychater fehl, weshalb Alice weiterhin von schrecklichen Albträumen geplagt wird . Der einzige Zufluchtsort scheint ihr, das selbst in Gedanken kreiertes Wunderland zu sein, welches wieder einmal vom Bösen heimgesucht wird. Das Böse versucht nun erneut das Fantasieland in die Finsternis zu treiben. Nun liegt es an Alice, ihr Land samt Bewohner und vielmehr ihren eigenen Verstand vor dem Untergang zu bewahren.
Obwohl Alice vom Psychiater geraten wird, ihre Vergangenheit einfach zu vergessen und hinter sich zu lassen, sträubt sie sich dagegen, weil die Visionen sie einfach nicht loslassen. Anfangs wird sie vom selbigen beauftragt, vor ihrer nächsten Sitzung Pillen aus der Apotheke in der Stadt zu besorgen. Auf dem Weg dorthin triffst sie auf eine weiße Katze, die mit ihrer grellen Farbe aus der tristen, brau-grauen Umgebung heraussticht, welcher Alice folgt. Mehrere Stadtwinkel weiter hüllt sich die Stadt in einem grün-schwarzen Schleier, wo sie auch prompt von Monstern umzingelt wird. Dies stellt sich jedoch nur als eine wilde Illusion heraus, und Alice trifft auf eine ihrer alten, geldgeilen Pflegerin aus dem Rutledge Asylum, die ihr nicht positiv gesinnt ist. Nachdem Alice ihr nach Hause folgt, um zu erfragen, was sie dieses Mal im Schilde führt, verwandelt sich die alte, schrullige Oma in eine Bestie, der Boden unter Alice tut sich auf, und Alice fällt; fällt in eine fantastische, von fliegenden Inseln, riesigen Bäumen und farbenfrohen Tieren beheimatete Welt… Die Reise beginnt.

Gameplay & Design:

Das Spielsystem erinnert stark an den Vorgänger. Man hüpft und schlägt sich in alter Jump & Run – Tradition also durch das bizarre Wunderland, welches unglaublich viele surreale Elemente trägt. Das große Manko, mit dem das Spiel jedoch zu kämpfen hat, ist, dass es sich einfach nicht so gut spielt, wie es aussieht, nämlich grandios, denn leider erinnert jedes Level stark an das bereits gespielte. Ihr seid hauptsächlich damit beschäftigt, die merkwürdige Welt hüpfend zu erkunden. Dabei legt ihr Schalter um, damit neue Plattformen erscheinen, die euch weiterbringen, nur um wieder Schalter zu finden, die wiederrum neue Plattformen freischalten. Dies kann nach einiger Zeit ziemlich eintönig werden. Aufgelockert wird das ganze mit einigen Minispielen, die im Spiel verteilt sind: Man löst Schachpuzzles, spielt Shoot em ups, oder begibt sich in einen 2D-Sidescroller. Zwar ist es schön, solch eine Abwechslung zum Hüpfen geboten zu bekommen, doch kommen viele dieser Abschweife leider ein bisschen langweilig und eintönig daher. Aber (ja, es gibt ein aber) glücklicherweise gibt es das Kämpfen, welches die Sache wieder interassanter macht. Es müssen verrückte Gegnertypen bekämpft werden: Fische, die Beine haben, Schleimmonster mit Puppenköpfen, Tekannen mit Riesenaugen, rosa Matschquadrate mit Flügeln. Doch genauso verrückt sind die Waffen, die einem zum Bekämpfen dieser Gestalten zur Verfügung stehen: Ein Dolch, eine Pfeffermühle, eine Teekanone und ein Steckenpferd. Dolch und Steckenpferd sind Nah-, Pfeffermühle und Teekanone sind Fernkampfwaffen. Gekämpft wird mit einem Lock-On System (Knopf gedrückt halten, damit Gegner fixiert wird), welches, bis auf einige Kameraprobleme, tadellos funktioniert. Da verschiedene Gegner verschiedene Taktiken brauchen, kommt es vor, dass manchmal das komplette Arsenal der Waffen genutzt werden muss, um dem Feind den Gar aus zu machen. Dies macht das Kämpfen zu einer herausfordernden und spannenden Angelegenheit. Alice lässt sich mit der simplen Steuerung problemlos manövrieren, sodass man sich zu jeder Zeit Herr der Lage fühlt, was bei dem vielen Hüpfen, Laufen, Schlagen wichtig ist. Ein wirklich ganz großer Pluspunkt ist das angesprochene Design des Spiels, welches sich mit seinen unwirklichen und fantastischen Charakterdarstellungen an Tim Burtons Alice im Wunderland anlehnt. Verfeinert wird das Ganze mit einer guten Portion Horror, Gewalt, und Blut, welches “Madness Returns” aus dem Kinderspieleabteil verbannt, und in die Erwachsenenecke befördert. Dieses Spiel wirft die bizarrsten Elemente des Aliceuniversums in einen Topf, rührt es um, damit alles noch bizarrer, unrealer und erschreckender daherkommt, und erschafft damit eine wunderbar schreckliche Welt, in die man sich mühelos verlieren kann.

Alice Madness Returns Review 1 Review: Alice Madness Returns Test

Grafik & Sound:

So schön bizarr und verückt das Design des Spiels auch gelungen ist, so schade ist es auch, dass die Grafik nicht mit solch hoher Qualität beeindrucken kann. Teils verschwommene Texturen, einige Pop-Ups, und schwache Animationen sind hier leider mehr als nur ein paar Mal anzutreffen, doch sollte man diesen Mängeln keine allzu große Aufmerksamkeit bieten, da das Design hier den Spielspaß bestimmt. Das Geschehen wird akustisch stets mit unheimlicher Musik passend untermalt, und auch die Soundeffekte sind stimmig und satt. Die deutsche Synchronisation kann sich definitiv hören lassen, doch würden wir für den vollen Genuss die englische empfehlen.
Man wird Rund zehn Stunden Spaß haben in der Wunderwelt, doch für Käufer einer neuen Version hat EA eine besondere Überraschung parat: Besitzer selbiger können sich mittels Downloadcode im PSN-Store das original “American McGee’s Alice” kostenlos runterladen.  Da leistet EA vorbildlichen Costumerservice, zumal das Original damals nur auf dem PC erschienen ist und nun eine Portierung auf die Konsole gefunden hat.

Fazit und Bewertung:

“Alice: Madness Returns” beweist, dass Art-Design einem sonst nur mittelmäßigen Spiel viel Charme und Charakter verleihen kann, welches zum Weiterspielen verleitet. Jedem Fan des Absurden sei dieser Titel wärmstens ans Herz gelegt.

Alice Madness Returns Review Bewertung 7.5 Review: Alice Madness Returns Test

Positv Negativ
+ Story
+ Kreativität
+ Kampfsystem
+ McGees Alice kostenlos
+ ausgefallene Gegnervielfalt
- Leveldesign
- Spieltiefe
- Grafik

Vielen Dank an Electronic Arts für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare.

5 Kommentare

  1. Fizo

    21. Juni 2011 at 15:28

    Sehr guter und ausführlicher Review…
    Wenn es mal bisschen mim Preis runter geht werde ich es mir bestimmt holen :).
    LG

  2. Chris

    21. Juni 2011 at 16:42

    frag doch kagin, dann bekommste es bestimmt. :P

  3. Fizo

    21. Juni 2011 at 22:12

    LOOOOOOOOOOOOOOOL ^^

  4. Marcinho1989

    22. Juni 2011 at 11:39

    Scheint vielversprechend zu sein. Werde es mir überlegen. Hat es sonst noch jemand?

  5. hgwonline

    24. Juni 2011 at 20:47

    sehr schön geschrieben. ich spiele im moment ein wenig alice und muss sagen was mich wirklich stört sind die unsichtbaren kanten und wände an denen man immer mal wieder hängen bleibt, ich dachte eigentlich sowas wäre heute nicht mehr nötig… auch muss man eigentlich am laufendem band den schrumpfmodus nutzen um nichts zu verpassen, das kann auf die dauer auch nerven :D
    und das man selbst im geschrumpftem zustand nicht in die umgedrehten offenen tassen laufen kann versteht auch nur alice selber :D

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