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Review: Metal Gear Solid V: Ground Zeroes im Test

Metal Gear Solid V: Ground Zeroes ist ein langerwarteter Titel. Das Spiel stellt den Prolog zu Metal Gear Solid 5 The Phantom Pain dar. Ganz nebenbei führt es noch die neue Fox Engine ein und verkürzt uns insgesamt die Wartezeit auf den Abschluss der großen Metal Gear Serie. Metal Gear Solid V: Ground Zeroes soll uns zeigen was in der Zwischenzeit geschehen ist und auch was die neue Engine so alles drauf hat. Gerade aus diesem Grund ist es natürlich besonders interessant mal reinzuschnuppern und zu sehen was uns das Spiel zu bieten hat. Metal Gear Solid V: Ground Zeroes erscheint offiziell heute für Playstation 3 und Playstation 4. Einige von euch dürften das Spiel vorbestellt haben und es vielleicht gestern schon in den Händen gehalten haben. Wir klären jedenfalls ob es sich wirklich lohnt das Bindeglied zwischen den bisherigen linearen Metal Gear Titeln und dem neuen Metal Gear Solid V: The Phantom Pain zu kaufen. Preislich ist es mit knappen 30 Euro für die Disc und 20 Euro für die Downloadversion auf jeden Fall sehr reizvoll. Wir haben für euch geklärt ob sich der kauf lohnt.

Das Bindeglied der Geschichten ist eigentlich mehr die Möglichkeit einen Ausblick auf kommende Titel zu erhaschen. Als Solid Snake, unter dem Decknamen Big Boss, schleicht ihr in ein Militärlager. Hier sollt ihr eine Frau und ein Kind befreien, beide Freiwillige in Snakes Privatarmee. Als ihr jedoch Chico befreit, teilt dieser euch mit, dass Paz bereits tot ist. Das sind die Decknamen eurer beiden Kameraden. Chico ist fast noch ein Kind, was soll das nur werden? Aber Krieg ist nun einmal grausam vor allem wenn er im Verborgenen geführt wird. Ihr bekommt nach dieser Hauptmission die Möglichkeit noch ein paar mal in Nebenmissionen ins Spielgeschehen zurückzukehren und weitere Storyfetzen zu spielen. Bereitet euch also auf das Stealth Abenteuer eures Lebens vor.

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Sehr angenehme Grafik

Metal Gear Solid V: Ground Zeroes führt die neue Fox-Engine ins Spielgeschehen ein. Natürlich will man diese Engine auch passend präsentieren, also ist in Metal Gear Solid V: Ground Zeroes einiges eingebaut um auch zeigen zu können was die neue Engine drauf hat. Wir sehen filmreife Storysequenzen am Anfang des Spieles dürfen uns in den Schatten der Nacht bewegen, während es regnet, erleben tolle Spiegelungen und aufwendige Lichter. Die Haut hat Konami leider nicht in den Griff bekommen, neben Wasser ist die Hautstruktur der agierenden Charaktere immer noch etwas das ein wenig aufgesetzt und wenig plastisch wirkt, dennoch ein großer Sprung bei der grafischen Umsetzung. Die Playstation 4 wird durchaus gefordert. Optisch bietet uns Metal Gear Solid V: Ground Zeroes einiges, dass wir gerne sehen und schon lange gewünscht haben. Dank der freien Bewegung auf dem Schlachtfeld können wir viele Situationen auch aus unterschiedlichen Perspektiven erleben und entscheiden über einige Effekte selbst, wenn wir zum Beispiel einen Hubschrauber zur Evakuierung rufen möchten. Hier sind vor allem die Lichteffekte in der Nacht absolut genial gelungen.

Präzise Steuerung

Ein Stealth Abenteuer ist natürlich immer etwas, welches nicht zuletzt von der Steuerung lebt. Hier erleben wir zwar keine Überraschungen, große Innovationen oder sonstiges, aber wir bekommen mit Metal Gear Solid V: Ground Zeroes eine präzise, leicht zu verstehende Steuerung geboten. Werden wir entdeckt und geraten in eine sehr brenzlige Situation wird kurzerhand auf den Zeitlupenmodus umgestellt, der auch wieder in die Grafikschiene gehören könnte, denn dieser ist ein absolutes optisches Highlight. Dieser Bullet-Time Mode hilft uns aber auch schnelle Situationen zu entschärfen, immerhin ist unser Protagonist ein alt eingesessener Superspion und kein einfaches Haudraufmännchen. Wir haben nicht zuletzt durch die Bullet-Time die Möglichkeit unsere Fähigkeiten effektiv unter Beweis zu stellen.

Fern ab davon schleichen wir durchs hohe Gras, verstecken uns hinter Ecken und warten auf unsere Gegner. Der Einsatz der Feuerwaffe ist möglich aber nicht unbedingt anzuraten. Zielen, Kriechen, krabbeln, ducken und in Deckung gehen nichts fehlt in der Steuerungsliste und alles geht eigentlich recht gut von der Hand. Auch wenn es seit unserem letzten Metal Gear Abenteuer schon eine Weile her ist, finden wir uns sehr schnell zurecht und kommen sehr gut klar mit der Steuerung. Ungewollte Bewegungen bleiben im Test komplett aus.

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Gute K.I.

Die K.I. der Gegner ist ebenfalls eine interessante Geschichte. Diese kann einen einerseits zur Weißglut treiben, andererseits aber auch zum lachen bringen. Es ist nicht schwer für einen Entwickler eine hochwertige künstliche Gegner-K.I. zu programmieren, allerdings wäre der Spieler damit total überfordert, da eine realistische K.I. jedes Spiel kaputt machen würde. Bei Metal Gear Solid V: Ground Zeroes ist eine sehr gute Balance vorhanden. Wir konnten uns mit Feinden anlegen sind und sind diese aber recht zügig wieder los geworden. Unsere Gegner suchen, wenn sie etwas hören, über Funk bekommen wir aus anderen teilen des Lagers mit, wenn wir mit einer Waffe schießen, die keinen Schalldämpfer hat, dass man auch am anderen Ende des Lagers die Schüsse gehört hat. Hier gibt es so schnell keine unrealistischen Verhaltensweisen. Aber die gesamte Metal Gear Serie lebt ja seit jeher von einer brauchbaren K.I., die gut genug ist um uns die Stirn zu bieten, aber nicht zu heftig, sodass sie unbesiegbar wäre. Metal Gear Solid V: Ground Zeroes hat hier einen sehr gut ausgewogenen Mittelweg gefunden, der uns begeistern konnte und auch gefordert hat.

Open World Prinzip

Endlich bekommen wir mal ein Metal Gear Solid Spiel, dass es uns ermöglicht unseren Weg selbst zu wählen und zwar wirklich komplett selbst zu wählen. Das hebt den Realismus und steigert natürlich den Spielspaß. Wir können auch mal falsch abbiegen und am falschen Ende des Lagers landen. Es bleibt uns überlassen ob wir uns wild mordend durchs Level bewegen oder ob wir klammheimlich vorgehen und wie ein Geist in den Schatten bleiben. Dabei ist ein relativ offenes Spielprinzip das beste was wir jemals erlebt haben, zumindest in der Metal Gear Serie.

Dabei müssen wir uns aber auch wirklich mit fast allen Begebenheiten der Umgebung beschäftigen ansonsten laufen wir noch blindlinks in einen Panzer oder einen Truppentransporter, der gerade an uns vorbei fährt. Die Konzentration, die uns das Open World Prinzip abfordert, ist schon recht hoch, macht aber auch wirklich tierischen Spaß.

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Sehr kurze Spielzeit

Einer der definitiv sehr negativen Punkte ist die extrem kurze Spielzeit. Natürlich kommt es immer noch auf eure persönlichen Fähigkeiten an, aber mit mehr als 2-3 Stunden Spielzeit solltet ihr nicht rechnen. Erfahrene Spieler sollten die Hauptmission, retten von Paz und Chico in etwa 45-60 Minuten geschafft haben. Die anschließenden Nebenmissionen,, die man noch bei verschiedenen Tagezeiten und Witterungsbedingungen durchführen kann, nehmen noch einmal etwa 1-2 Stunden in Anspruch, Gesamtspielzeit also maximal 3-5 Stunden (Standardspieler) je nach euren persönlichen Fähigkeiten. Nun ist das Spiel zwar lediglich als Prolog gedacht, aber die Tatsache, dass wir uns immer im gleichen Szenario bewegen und eine extrem kurze Spielzeit haben, ist schon etwas betrüblich für ein ansonsten recht gutes Spiel. Das macht leider auch der günstige Preis nicht wirklich wett und wirkt sich natürlich auch negativ auf unsere Wertung aus.

K.I. teilweise seltsam

Gut wir haben ja eben schon erwähnt, dass die K.I. eine sehr Gute ist. Trotzdem müssen wir immer wieder erleben, dass wir getötete Gegner auf einmal auf den Beinen stehend wiederfinden und sich diese wieder auf uns stürzen wollen. Genauso wie einige Gegner uns hinter Ecken sehen können und wenn sie uns einmal entdeckt haben in Deckung gehen und auf unsere Granaten warten. Wir befinden uns zudem in einem Militärischen Gefangenenlager, da sollte man doch eigentlich erwarten, dass die Explosionen eine halbe Armee auf den Plan rufen, aber nein wir können Granaten in Ecken werfen, die nicht einmal einen Benzintank in die Luft jagen ohne dass wir plötzlich einer Armee gegenüberstehen.

So gut und realistisch die K.I. in den meisten Situationen auch war, mussten wir doch erleben, dass sie sich teilweise einfach nur dumm verhalten hat. Bereits zu Beginn werfen wir zum Beispiel einen Feind von einem Aussichtsturm herunter. Dieser wird dann von einem anderen Soldaten gesucht. Der suchende bleibt allerdings mitten im Lichtkegel des Suchscheinwerfers stehen und wartet nur darauf von uns erschossen zu werden. Einige Stellen scheinen also noch Nachbesserungsbedarf zu haben. Schade denn ansonsten war die K.I. zu 90% sehr gut.

keine passende Story

Natürlich erzählt uns auch Metal Gear Solid V: Ground Zeroes ein paar kleine Geschichten, hebt sich aber die Hauptstory eigentlich für Metal Gear Solid 5 The Phantom Pain auf. So bekommen wir zwar viele Schnipsel geboten, die passen aber alle irgendwie nicht richtig zusammen und werfen mehr Fragen auf, als sie beantworten können. Das Wiedersehen mit Snake ist natürlich eines, aber einen wirklichen Grund für all die Aktionen und Missionen bekommen wir nicht geboten. Hier werden wir wohl auf die Hauptgeschichte warten müssen, die das Bindeglied mit einer Geschichte verbindet. Aktuell jedenfalls bekommen wir nur die Info, die wir unbedingt brauchen.

Fazit & Bewertung

Metal Gear Solid V: Ground Zeroes ist zwar ein eigenständiges Spiel, kann aber leider getrost als umfangreiche Demo betrachtet werden. Wir hatten zwar sehr viel Spaß mit dem Spiel aber leider nicht besonders lange. Metal Gear Solid V: Ground Zeroes hat leider auch keine Platin Trophäe, sodass manche Spielern die Motivation fehlen könnte das Spiel komplett auf 100 Prozent durchzuspielen.

Für 20 Euro in der digitalen Edition ist es allerdings durchaus eine Überlegung wert. Fans der Metal Gear Serie haben das Spiel sowieso schon lange vorbestellt oder werden es auf jeden Fall kaufen, dagegen ist absolut nichts einzuwenden. Die allgemeine Spielzeit ist leider zu kurz, selbst für einen kleinen Anschaffungspreis. Wir hätten uns gewünscht schon ein bisschen mehr geboten zu bekommen, alleine das Versteck von Paz hätte ein wenig weniger offensichtlich sein können.

Optisch ist Metal Gear Solid V: Ground Zeroes ein absolutes Highlight. Sowohl die Zwischensequenzen bzw. Storymovies am Anfang des Spieles und am Ende als auch die eigentliche Spielgrafik konnten wirklich überzeugen. Die leichten K.I. Mängel kann man verschmerzen, das ist immer eine recht schwierige Geschichte und es gibt sie nur gelegentlich, nicht andauernd, sodass es nicht so störend war. Im allgemeinen bleibt unsere Meinung aber ein wenig zwiegespalten. Natürlich ist das Spiel gut, es wird auch eine recht gute Wertung von uns erhalten, aber für 30 Euro bekommen wir mittlerweile einfach mehr und zwar mehr Spielumfang, mehr Spielspaß, mehr Motivation und mehr Inhalte. Vielleicht sehen wir das auch ein wenig zu eng aber wir würden euch die digitale Version ans Herz legen, die ist günstiger und ihr Geld auf jeden Fall wert. Wer jedoch eine Disc in den Händen halten möchte und den Preis von 30 Euro in Ordnung findet, kann ohne zu zögern zugreifen.

(Es wurde die PS4-Fassung getestet)

Bewertungen
Singleplayer:
8,0
Gameplay:
9,5
Grafik:
9,5
Sound:
9,0
Multiplayer:
-
Gesamtwertung: 9,0

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