Review: Call of Duty Ghosts – Eine veränderte Welt im Test
Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen neuen Titel von Activisions großer Call of Duty-Reihe. Der mittlerweile zehnte Teil der Serie verspricht wieder eine Menge Neuerungen und vor allem noch mehr Action. Eine dramatisch veränderte Welt erwartet uns in Call of Duty Ghosts und will uns in ihren Bann ziehen. Vorab gab es schon viele Gerüchte und Informationen, die wir in unserem Call of Duty Ghosts Test gerne wieder aufgreifen wollen und klären was wirklich dran ist. Wir haben uns natürlich die Zeit genommen und Call of Duty Ghosts komplett durchgespielt, sowie den Call of Duty Ghosts Multiplayer-Modus ausgiebig getestet, ein “fertig spielen” ist hier ja nahezu unmöglich.
Singleplayer & Story:
In Call of Duty Ghosts spielt ihr Logan Walker, der zusammen mit seinem Bruder und seinem Vater in einem beschaulichen kleinen Städtchen in den USA wohnt. Die Ölreserven der OPEC Staaten sind mittlerweile nahezu komplett erschöpft und so ist daraus eine Krise geworden. Natürlich merkt man in der Kleinstadtidylle, in der das Spiel beginnt, nicht wirklich viel davon. Ihr hört euch gerade die umfangreiche Geschichte einer Spezialeinheit an, der Ghosts. Diese aus der Not heraus geborene Einheit ist zu großem Ruhm und großer Ehre gelangt, gilt als unbesiegbar und wird von allen Feinden gefürchtet. Dieses amerikanische Heldenepos ist gerade erst vorbei als es zu einem Erdbeben kommt. Schnell entpuppt sich dieses Erdbeben allerdings als Angriff aus dem All. Ein amerikanischer Verteidigungssatellit Odin ist in die Hände der Föderation gefallen. Die Föderation ist ein Verbund aus Lateinamerikanischen Staaten, die sich Dank der Krise zu einer Weltmacht entwickeln konnten. Hieraus entsteht binnen Augenblicken ein tödlicher Krieg.
An der Seite eures Bruders kämpft ihr gegen die Föderation und zur Sicherung des Landes. Hierbei trefft ihr auf die legendären Ghosts. Es gibt sie wirklich und natürlich wollt ihr genauso wie euer Bruder sofort dazugehören. Doch es gehört mehr dazu ein Ghost zu sein als nur dazugehören zu wollen.
Natürlich ist Call of Duty Ghosts ein klassischer Egoshooter wie wir ihn kennen und lieben. Eine neue Story, ein paar tolle Effekte, die Tatsache, dass ihr am Anfang auch mal den Hund steuern dürft machen aber leider noch kein hervorragendes Spiel aus. Der Singleplayermodus hat eine gute Story, bei der ihr natürlich wieder einmal das Land und damit die ganze Welt retten müsst. Das ist nicht wirklich neu und das wir dieses mal gegen ein fiktives Lateinamerika kämpfen dürfen, ist natürlich auch nicht wirklich innovativ. Die Spielwelt und das Leveldesign lassen uns leider nicht viel Weg nach rechts und links, sondern bleiben recht linear. Eine wirkliche Neuerung ist das nicht. Spielerische Highlights gibt es leider keine und so haben wir wie immer einen soliden und guten Egoshooter, leider mit viel zu kurzer Story. Auch wenn seitens Entwickler Infinity Ward richtig Gas gegeben worden ist was die Storyline angeht. Kurzerhand wurde sogar ein Oscar Autor ins Boot geholt, doch die Story bemängeln wir ja auch nicht, sondern viel eher die Länge. Wir waren wirklich enttäuscht, dass Singleplayer Liebhaber dieses mal wirklich im Stich gelassen werden. 5 Stunden Gameplay waren wirklich nicht die Welt. Durchspielen sollten die Storyline aber alle, da man erst mit erfolgreich abgeschlossener Story den Extinction Mode freischaltet.
Multiplayer:
Der Multiplayer-Part von Call of Duty Ghosts ist schon immer das Herzstück gewesen. Hier merkt man schnell wo die ganzen Gelder hingeflossen sind und worauf der klare Fokus gesetzt worden ist. Es hat eine ganze Weile gedauert bis wir uns im neuen Onlinemodus zurecht gefunden haben. Die Masse an verschiedenen Spielmodi ist schon beeindruckend, von Klassikern bis hin zu absolut neuen Modi ist hier einiges vertreten. Wir haben uns im Call of Duty Ghosts Multiplayer Test allerdings auf die Klassiker beschränkt, um einen möglichst guten Vergleichswert zu vorangegangenen Versionen zu erhalten.
Der Multiplayer ist wie immer sehr schnell und aufreibend. Was auffällt ist allerdings, dass das klassische Leveldesign ein wenig gebrochen worden ist. Wir haben einige Maps ausprobiert und konnten einen deutlichen Hang zu größeren Karten feststellen. Die schnellen und kleinen Karten aus Black Ops II, wie zum Beispiel Nuketown gibt es leider nicht mehr. Das sorgt natürlich gerade bei Einsteigern für einen recht schwierigen Einstieg.
Leider gibt es auch dieses Mal wie immer Hardcore Fans der Serie, die bereits jetzt extrem weit sind und natürlich entsprechend besser ausgerüstet sind. Dafür kann man sich recht schnell mit einer guten Strategie aufleveln und ausrüsten, sodass man sehr schnell den Anschluss finden kann. Bereits auf Level 7 hatten wir die erste SMG mit Schalldämpfer und Annäherungsminen. In Kombination ermöglichen beide Ausrüstungsgegenstände ausreichend Gegenwehr – auch für Anfänger.
Die Auswahl an Karten ist auch ohne die Bonusmap Freefall bereits sehr gut. Die kommenden Downloadcontents werden das ganze noch deutlich erweitern. Call of Duty Ghosts bietet im Multiplayermodus eine Menge Auswahl und sehr umfangreiche Möglichkeiten und extrem viele freischaltbare Dinge. Kurzum der Multiplayermodus von Call of Duty Ghosts ist das wovon das Spiel lebt. Hier werden Spieler ihre größte Beschäftigung finden, ihren größten Spaß haben und natürlich auch die meiste Zeit verbringen.
Gameplay:
Das Call of Duty Ghosts Gameplay ist extrem rasant, klassisch für einen guten Egoshooter. Dass die Steuerung und das eigentliche Gameplay natürlich mittlerweile ausgereift sind, darf keine Frage sein. Das ist auch keine Frage, vielmehr beschäftigen uns die Szenen mit Hubschraubern, Drohnen und Panzern. Hier ist recht wenig wert auf Realismus gelegt worden, dafür wesentlich mehr auf Spielspaß. Das stimmt hier definitiv.
Besonders viel Spaß hatten wir mit den Panzermissionen. Wir konnten fröhlich Feinde überfahren, Jeeps in die Luft jagen und sogar mit ferngesteuerten Raketen auf Hubschrauber und Bodenziele feuern. Die Abschnitte, die wir mit dem Apache fliegen durften, waren ebenfalls nicht sonderlich realistisch, haben dafür aber eine Menge Spaß gemacht. Wir dürfen hier mit unserer 30 Millimeterkanone und Boden-Luft-Raketen ordentlich die Sau raus lassen. Spielerisch sind die Fahrzeugmissionen unheimlich spaßig und können wirklich begeistern. Der Realismus bleibt aber ein schwerer Minuspunkt, hier hätte man deutlich mehr drauf achten müssen.
Insgesamt haben wir einen soliden Ego-Shooter mit genialen Zwischenmissionen und vor allem einem sehr hohen Spielspaß. Die Steuerung ist wie immer effektiv und reagiert super. Wir kommen sehr gut und schnell mit dem Spiel zurecht und auch Anfänger sollten schnell ins Spiel kommen. Selbst wenn man kein Fan der Serie ist, sondern andere Ego-Shooter gespielt hat, wird man schnell ins Spiel kommen.
Grafik & Sound:
Optisch ist Call of Duty Ghosts durchaus ein kleines Highlight. Die Technik der Playstation 3 ist hier absolut ausgenutzt worden. Wir sehen einiges an Physikeffekten und optischen Highlights. Viele Partikeleffekte und natürlich auch aufwendige Waffenanimationen und Fahrzeuge. Bei Call of Duty Ghosts wurde sehr viel Wert auf die Grafik gelegt und zurecht kann man behaupten – “Das sieht man”. Natürlich ist und bleibt immer noch Luft nach oben, aber wir erleben eine Menge toller Momente und sehenswerter Bilder.
Akustisch haben wir ebenfalls eine passende Stimmung vorgefunden. Wir legen relativ wenig wert auf Hintergrundmusik bei Call of Duty, von der es auch nicht allzuviel gibt, dafür aber viel mehr auf akustische Effekte wie Waffengeräusche, Fahrzeuggeräusche und Explosionen. Natürlich dürfen wir hier auch nicht die Umgebungsgeräusche vergessen, die ebenfalls sehr gut geraten sind. Optisch und akustisch haben wir hier ein sehr hohes Niveau vorliegen, darüber freuen wir uns.
Wirklich interessant wird dieser Punkt erst bei der kommenden PS4-Version. Natürlich bekommt ihr von uns auch einen ausführlichen Call of Duty Ghosts PS4 Test, sobald uns die Konsole vorliegt. Wir sind mindestens genauso gespannt wie ihr, was die PS4 besser machen kann.
Fazit & Bewertung:
Optisch bietet uns das Call of Duty Ghosts eine Menge Highlights, die nicht durch eckige Köpfe oder andere Unzulänglichkeiten getrübt werden, und einige sehr realistische Waffengeräusche. Ein rasantes Gameplay und ein sehr umfangreicher Multiplayer können zudem begeistern. Einzig und alleine die actionreiche Story ist extrem kurz geraten. Eine 5 Stunden Story ist einfach viel zu wenig. Dennoch bietet Call of Duty: Ghosts einen umfangreichen Multiplayer, welcher der wahre Kern der Serie ist. Doch spielt nicht jeder Egoshooter-Fan auch im Onlinemodus, sodass man sich hier wirklich eine Kauf überlegen sollte. Dennoch stimmt das Gesamtpaket und macht richtig Spaß.