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Review: Battlefield 4 – Der Action-Kracher bei uns im Test

Wer auf Krach und Action steht, ist diesen Herbst gut aufgehoben. Mit Battlefield 4 und Call of Duty: Ghost stehen gleich zwei Kracher in relativ kurzer Zeit an, die dem Spieler die Kugeln um die Ohren fliegen lassen. Beide Spiele möchten den Spielethron an sich reißen und die Vorherrschaft über die First-Person-Shooter-Gemeinde begründen. Wie sich der erste Titel dabei schlägt, könnt ihr in unserem ausführlichen Battlefield 4 Test nachlesen.

Battlefield 4 Banner1 Review: Battlefield 4   Der Action Kracher bei uns im Test

Einzelspieler & Multiplayer

Die etwas zu kurz geratene Singleplayer Kampagne, die von einem Kampf der Amerikaner gegen die Chinesen handelt, beginnt mit einem Song, den man dort nicht erwartet hätte: Bonnie Tylers „Total Eclipse of the Heart“. Dementsprechend findet dieser Song auch seine Kommentierung: „Zu diesem Lied möchte ich nicht sterben“. Ganz recht. Und dennoch erscheint der Tod unausweichlich. Man ist mit seinen Kameraden in einem Auto gefangen, welches sich gerade seinen Weg auf den Meeresgrund bahnt. Wasser dringt, wenn auch unrealistisch langsam, durch die Ritzen und man spürt, wie der klaustrophobische Druck immer größer wird und durch den Fernseher in das Zimmer überschwappt. Die an diese Szene anschließende Mission spielt sich schon etwas weniger dramatisch. Es handelt sich um ein klassisches Tutorial in dem man letztendlich seinen Weg zum Abholpunkt finden muss. Schön: Die Action zieht langsam an und findet dann beim Abholpunkt seinen Höhepunkt. Nicht nur, dass man von einem feindlichen Helikopter beschossen wird, sondern auch, dass einen das Abholteam nie erreicht, weil der Helikopter auf Grund des feindlichen Feuers abstürzt. Anschließend kracht das ganze Gebäude ein und droht uns zu verschlingen. Als wir dann mit dem Auto fliehen, schließt sich der Kreis wieder, weil wir in das anfangs erwähnte Wasser stürzen.

Insgesamt lässt sich eines festhalten: Die Story von Battlefield 4 wartet mit viel mehr Action auf als noch Battlefield 3 und wirkt dabei manchmal wie Call of Duty. Was den einen begeistern wird, ist dem anderen zu hektisch oder zu unrealistisch. Auch wir sind hingerissen, ob der puren Freude an der Zerstörung und dem Wunsch nach mehr Realismus. Daraus lässt sich DICE aber kein Vorwurf machen, so etwas ist einfach Geschmackssache. Die Action täuscht aber ein wenig über die teils unlogischen Aktionen weg. So kann man mit dem Auto durch feste Hindernisse fahren, ohne das etwas passiert. Geht es dann zu einer Zwischenszene, wird das Auto einfach auf die richtige Position verschoben. Oder wenn ein Kamerad in einem winzigen Raum aus Wut über eine Entscheidung aus Verzweiflung um sich ballert. Was lustig aussehen mag, zerstört aber die Glaubwürdigkeit des Spiels, weil der Spieler sich die Frage stellt, wie realistisch das jetzt eigentlich ist. Die meisten Aktionen sind jedoch einigermaßen glaubwürdig. Wenn wir beispielsweise in der zweiten Mission zurückbleiben, anstatt in einem Heli mit zufliegen. Schließlich gab es da noch Gegner, die auf uns schießen. Es wirkt jedoch teilweise so, als wenn dadurch die Missionen künstlich verlängert wurden.

Schön ist aber, dass die Geschichte von Battlefield 4 bewegt. DICE bedient sich dabei der schauerlichen Brutalität des Krieges. So muss einem Kameraden ein Bein abgetrennt werden. Andere Kameraden werden in einem zerschossenen Flugzeugträger, der dem Untergang geweiht ist, dem sicheren Tod durch Ertrinken zurückgelassen. Das klingt hart, ist aber im Spiel bewegend und katapultiert den Spieler in die nüchterne Realität des Krieges. Man entwickelt eine Beziehung zu den Kameraden, die mit einem durch dick und dünn gehen. Zwar ist die Story etwas zu patriotisch, was aber noch in Ordnung geht, da es die Gefühle, welche die Story vermitteln soll, so besser transportiert. Lediglich die Logikfehler hätte man noch besser kaschieren müssen. Und auch die Länge der Singleplayerkampagne ist mit 5 Stunden eher am unteren Ende.

Der Multiplayermodus überzeugt dann aber vollends. Wer gegen echte Gegner spielen möchte, bekommt hier viel geboten. Vom klassischen “Deatchmatch” über “Rush” bis hin zur “Vorherrschaft” ist alles dabei. In den meisten der sechs Modi geht es um die Zerstörung wichtiger Ziele des Gegners. Da die Kämpfe oft hin und her wiegen, dauert ein Match auch öfter mal über eine halbe Stunde. In manchen Modi ist auch der Einsatz von Fahrzeugen vorgesehen, was das Spiel noch variantenreicher gestaltet. Die Spielwelt sieht im Multiplayermodus gut aus und bietet viele taktische Möglichkeiten. Ob man einen Sturmlauf starten oder sich verschanzen möchte, beides ist gut möglich. Die Maps haben auch eine gute Größe, wobei natürlich die Maps, die man mit Fahrzeugen befahren kann, etwas größer sind. Die Teilnehmeranzahl ist wie gewohnt gigantisch und bietet jede Menge Action, auch wenn es auf Next-Gen mehr sein werden. Wem das am Anfang zu viel ist, der kann im Trainingsmodus die verschiedenen Waffen und Fahrzeuge, derer es viele gibt, ausprobieren. Insgesamt wirkt der Multiplayermodus von Battlefield 4 gut durchdacht und ist nicht ohne Grund das Herzstück dieses Spiels. Neue und beachtenswerte Features gibt es auch. So sorgt das Feature Levolution für eine sich verändernde Welt, die auch den Spielverlauf nachhaltig beeinflussen kann. Ebenso kann der Spieler durch Interaktion mit seiner Umgebung, z.B. indem er Poller hochfährt, den Gegner behindern. Ebenfalls neu ist der Commander Modus, in dem ein Spieler vom Chefsessel eingreift, Drohnen steuert, Raketen abfeuert und Squads befehligt. Dieser Modus kann von einem Tablet gesteuert werden. Die oft beklagten Verbindungsabbrüche konnten wir nicht bemerken. Das Spiel lief bei uns flüssig und ohne Probleme. Das ist im Multiplayermodus, wo es oft auf jede Sekunde ankommt, besondern schön. Hoffen wir, dass diese Probleme endgültig der Vergangenheit angehören.

Gameplay:

Battlefield 4 spielt sich insgesamt sehr gut, wird aber von kleinen Schwächen geprägt. Das Schießen, die Hauptsache in Battlefield 4, geht gut von der Hand, obwohl die Gegner oft zu viele Kugeln einstecken können, bevor sie kampfunfähig sind. Schön wäre gewesen, wenn die ersten Treffer die Gegner nachhaltig schwächen. Steckt man selber ein paar Treffer ein, lohnt es sich aus der Schusslinie zu gehen und kurz zu warten. Die Lebensanzeige füllt sich mit der Zeit wieder auf. Auch die Checkpoints sind sehr fair gesetzt, sodass kein wirklicher Frust aufkommt. Die gegnerische KI ist in Ordnung, auch wenn die feindlichen Soldaten anscheinend oft auch ohne Deckung auskommen können. Wer dennoch Probleme beim Schießen hat, der kann die Auto-Aim-Funktion aktivieren und das Spiel so einfach genießen.

Um Amerikas Feinde zu bekämpfen, stehen dem Spieler viele Waffen zur Verfügung. Und diese werden auch benötigt, wenn man gegen Soldaten, Helis, Boote und Panzer kämpft und sich gegen eine Übermacht zur Wehr setzen muss. Realistisch: Der Spieler kann nicht unendlich viel Munition tragen, sondern muss diese an den zahlreich vorhandenen Waffen- und Gadgetkisten wieder auffüllen. Manchmal lohnt es sich auch die Waffe des Gegners zu benutzen, da dieser den Spieler so mit Munition versorgt. Es gibt auch wieder die Möglichkeit mit einigen Gegenständen zu interagieren sowie Türen zu öffnen. Um die Gegner gezielt zu bekämpfen, gibt es nun die Möglichkeit diese anzuvisieren und das ansonsten recht selbstständige Squad auf die anvisierten Gegner loszulassen. Dies ist aber auch fast die einzige Entscheidungsgewalt, die man hat. Selbst als man zum Squad Leader befördert wurde, bekommt man ständig gesagt, was man zu tun hat. Schade, dass man sich mit der Hauptfigur nicht ein wenig mehr in den Vordergrund drängen kann, wenn man schon mal Squad-Leader ist.

Grafik und Sound:

Die Grafik ist nett anzusehen. Die Texturen wirken zwar recht flach, dennoch liegt das an dem allgemeinen Alter der aktuellen Konsolengeneration. An diesen Maßstäben gemessen bietet Battlefield 4 eine wirklich gute Grafik. Schön: Die Umgebung ist zum Teil zerstörbar. Schüsse auf Gasflaschen oder Benzintanks zerstören Teile der Umgebung. Das macht Spaß, jedenfalls, wenn man in der Eile des Gefechts Zeit hat, sich darüber zu freuen. Schön gemacht sind die Außenbereiche. So ist der Blick von der USS Valkyrie, dem Kommandoschiff, wirklich sehr schön, wenn man die anderen Schiffe der Flotte sowie das Meer betrachtet. Die Welt erscheint auch lebendig. So sprechen die Matrosen miteinander, Fische hüpfen aus dem Wasser und die Szenerie wirkt beweglich. Das täuscht auch ein wenig über die Schlauchlevels hinweg, die wieder ihren Weg in das Spiel gefunden haben. Manche Areale, wie ein Platz auf dem man es gegen Panzer aufnehmen muss, wirken etwas weitläufiger. Jedoch kommt man nie in die Gefahr, sich verlaufen zu können. Battlefield 4 lebt jedoch von Zerstörung. Da macht die Frostbite 3 Engine wirklich was her. Die Explosionen sehen hervorragend aus. Die Action ist allgegenwertig und die Szenerie entwickelt sich weiter. So merkt man wie das Schiff, auf welchem man wichtige Daten sichern sollte, langsam Schieflage bekommt. Auf dem Deck kommen einem dann Kampfflugzeuge entgegen, die imposant an einem vorbei ins Meer stürzen. Sei es auch nur die Gischt, die einem ins virtuelle Gesicht spritzt. Es wirkt fabelhaft und lebendig.

Eine Sache ist uns sofort aufgefallen: Der Sound von Battlefield 4 ist grandios. Die Kugeln pfeifen einem nur so um die Ohren und schlagen mit realistischen Klängen neben dem Spieler ein. Die Explosionen sind ohrenbetäubend und voluminös. Battelfield 4 schafft es die Klänge eines Schlachtfeldes gut zu reproduzieren und begeistert uns damit wirklich. Die Sprecher klingen gut und klar. Insgesamt ist der Sound deutlich hervorzuheben, hier wurde sehr gute Arbeit geleistet. Der intensive Sound steigert den Spielspaß deutlich und vermittelt eine Gefühl für die zerstörerische Macht, die man bisweilen in seinen Händen hält.

Bewertung:

Battlefield 4 ist ohne Frage ein gelungenes Spiel. Wer über einige Logikfehler und die etwas kurze Singleplayer Kampagne hinwegsehen kann, bekommt hier grandiose Action mit guter Grafik und hervorragendem Sound geboten. Besonders der umfangreiche und variantenreiche Multiplayermodus, der viel Spielspaß verspricht, kann sehr empfohlen werden.

Battlefield 4 Review Bewertung 9.0 Review: Battlefield 4   Der Action Kracher bei uns im Test

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