Review: Batman Arkham Origins – Der Anfang im Test
Während die einen noch rätseln, was ein Batman ist und die anderen seine Existenz noch verleumden, wird der schwarze Rächer langsam zu dem, was er eigentlich sein wollte, ein Held! Mit Batman Arkham: Origins gibt es das Prequel zur Serie, die bisher richtig große Wellen geschlagen hat. Wir haben natürlich auch die älteren Titel getestet und waren davon schon begeistert. Die Nachricht, dass der dritte Titel nun auch bei uns eingetrudelt ist, hat uns natürlich gewaltig gefreut und wir haben uns auch gleich drauf gestürzt. Arkham Origins, dass ja, so wie es bisher aussieht, leider nicht für PS4 erscheint, will auf der PS3 nochmal richtig Gas geben und bietet uns dafür jede Menge neue Inhalte und eine interessante Story, die erst einmal komplett ohne geschminkte und verkleidete Superschurken auskommt. Cubblepot ist noch Cubblepot und lange noch nicht der Pinguin. Lediglich Supermutant Killercroc muss diese erste „normale“ Atmosphäre brechen und klar machen, dass wir einen serientypischen Titel vorliegen haben. Ob Batman Arkham: Origins, Arkham Asylum und Arkham City würdig fortsetzt oder sagen wir, würdig „vorerzählt“, haben wir herausgefunden.
Singleplayer & Story:
Batman ist bereits existent und Milliardär Bruce Wayne steht mitten in seiner Bathöhle. In Gotham tobt ein Sturm, alle Bürger sollen in ihren Häusern bleiben um vom Sturm nicht gefährdet zu werden. Was ein leichtes Szenario ist, um alle zivilen Personen aus dem Spiel zu halten, entwickelt sich schnell zu etwas bei dem man froh ist, das man nicht auch noch auf Zivilisten Acht geben muss. In Blackgate, einer Art Gefängnis/Heilanstalt Kombination, kommt es zu einem Ausbruch. Der Verbrecher Black Mask bricht aus. Markenzeichen: Eine schwarze Maske auf dem Kopf. Seltsamerweise hat scheinbar niemand versucht dem Verbrecher die Maske abzunehmen, denn er flüchtet mit selbiger auf dem Kopf.
Als Batman versucht ihr natürlich das Ganze zu unterbinden. Den Einzigen, den ihr zu greifen bekommt, ist allerdings der Supermutant Killercroc, den ihr auf dem Dach von Blackgate in einem recht einfachen Kampf erledigt. Die Story ist relativ dicht gestaltet und führt euch in die Abgründe von Gotham City. Angefangen mit Black Gate geht es schnell durch die ganze Stadt. Hierbei stehen euch eine Menge Hilfsmittel zur Verfügung, die man größtenteils schon aus den alten Teilen kennt. Ihr hackt Funktürme, nutzt ferngesteuerte Batwings und Rauchbomben gleich von Anfang an. Dieses ganze Zubehör braucht ihr aber auch, denn eines ist schon mal klar: Einen einfachen Durchmarsch gibt es diesmal nicht.
Die erste Nacht ist für Gotham City wie ein Schicksalsschlag. Aber auch Batman kommt in dieser Nacht nicht besser weg. Das Ganze beginnt ein bisschen langsam und macht am Anfang den Eindruck ein bisschen lahm zu sein. Schnell stellt sich aber heraus, dass man mit dieser Meinung auf dem falschen Gleis unterwegs ist. Die Geschichte entwickelt sich schnell zu einer vollwertigen Batmangeschichte, die vor allem den Figuren mehr Raum lässt, um sich zu entfalten. Ihr trefft während des Spieles zum Beispiel auf Barbara Gordon, die hier ihr Debüt feiert, genauso wie Alfred mit dem man jetzt nahezu jederzeit sprechen kann. Ihr könnt jederzeit in die Bathöhle zurückkehren und einen kleinen Plausch mit eurem Butler halten, der den ein oder anderen guten Tipp und auch mal einen flotten Spruch auf Lager hat. Den ein oder anderen Schmunzler konnten wir uns nicht entgehen lassen!
Gameplay:
Das bekannte Gameplay wird hier nicht verändert. Frisch nach der Devise: Never change a running system, setzt Publisher Warner Bros. weiterhin auf Third-Person-Action im besten Stil. Natürlich, wie hätte man ein neues Batman Spiel auch anders machen können, ein Shooter hätte wohl nicht gepasst. Die Steuerung hat sich daher auch nicht verändert. So bekommt man als Fan der Serie einen schnellen Einstieg. Neulinge werden aber auch an die Sache herangeführt. Es gibt immer wieder In-Game-Tipps. Seit den letzten Spielen ist ja auch schon ein bisschen Wasser den Rhein runtergeflossen und so ist der ein oder andere Tipp manchmal ganz nützlich, um wieder komplett ins Spiel zu kommen. Die Steuerung ist präzise und funktioniert sehr gut. Da kann man absolut nicht meckern.
Die gesamte Spielatmosphäre ist düster gehalten und begeistert wieder einmal mit dunklen Nächten, heller Werbung und einer Vielzahl an sehenswürdigen Stellen. Gotham City lädt immer wieder zum verweilen ein, was uns aber im Test nicht lange gelungen ist, da immer wieder Funksprüche der Polizei dazwischengekommen sind, die dringend unsere Hilfe benötigt hat. Der deutlich erhöhte Schwierigkeitsgrad hat uns einige Male nahezu in den Wahnsinn getrieben. Obwohl das Spiel natürlich nicht unlösbar ist, hätten wir uns an einigen Stellen ein paar mehr Hinweise als lediglich: “erledige die Scharfschützen leise!” erwartet. Ein bisschen nachdenken ist also auf jeden Fall angebracht und unerlässlich.
Grafik & Sound:
Die Grafik macht wie immer einen sehr guten Eindruck. Die vielen neuen Animationen im Kampf begeistern zusätzlich. Die freie und offene Spielwelt des alten Gotham City hat ihren eigenen Charme. Man erkennt viele Stellen aus den alten Teilen wieder und findet diese anstatt zerstört, wie in Arkham City, nun im vollen Glanz wieder. Die Tatsache, dass man hier eigentlich auf eine bestehende Karte zurückgreift, könnte negativ ausgelegt werden, wird es von uns aber nicht, da die Stadt intakt ist und somit die altbekannten Wege kaum mehr ins Gewicht fallen. Praktischerweise schwebt das Batsymbol immer über eurem nächsten Ziel und so findet ihr schnell die richtige Stelle in einer Stadt, die ansonsten recht unübersichtlich ist. Der Sound im Spiel unterstützt zudem die düstere Atmosphäre und lässt auch in hektischen Situationen einige schnelle Stücke zu.
Fazit & Bewertung
Batman: Arkham Origins ist ein würdiger Batman Titel geworden. Eine aufwendige Grafik, die eingehende Steuerung und ein guter Sound sind technisch schon einmal ein eigenes Highlight. Die Story ist abwechslungsreich und zeigt einiges an Charakteren, die wir in den Vorgängern schmerzlich vermisst haben und besitzt einige interessante Wendungen, die den Thrill-Faktor aufrecht erhalten. Die Spannungskurve ist absolut genial und kann über lange Zeit hin begeistern. Besonders gut gelungen sind wieder die freischaltbaren Inhalte und natürlich auch die Möglichkeit, sich in Herausforderungen beweisen zu können. Faktisch bekommen wir nicht viel Neues geliefert, was uns eigentlich stören sollte. Dennoch tut es das aber nicht, denn Batman: Arkham Origins ist ein absolut würdiger Batman Titel, der genauso begeistern kann, wie die Vorgänger. Batman Arkham Origins ist ein Titel, den man in diesem Jahr auf jeden Fall gespielt haben muss, sofern man auf die düstere Stimmung steht. Aktuell ist der Titel brandheiß und bietet eine Menge Spielspaß über viele Stunden. Lediglich die fehlenden Innovationen stören ein bisschen, denn wirklich viel Neues gibt wie bereits erwähnt nicht. Aufgewogen wird das Ganze durch passende Cutscenes und sympathische Charaktere. Unsere Wertung haben wir uns nicht einfach gemacht, denn einerseits fehlen uns die großen Neuerungen, andererseits hatten wir jede Menge Spaß und eine tolle Zeit mit Batman: Arkham Origins.