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Review: The Witch & The Hundred Knights – Hexen, Dämonen und Sümpfe im Test

Aus dem Hause Nippon Ichi Software erwartet uns erneut ein neues Spiel aus dem fernen Osten. Eigentlich kennen wir J-RPG´s in den letzten Wochen und Monaten eher als langatmige und wenig actionreiche Storykracher. The Witch & The Hundret Knight will hier Abhilfe schaffen und mit allen Vorteilen der japanischen Spielearchitektur auftrumpfen, dabei aber die langweiligen Szenen einfach rauslassen. Natürlich sind wir gespannt wie das umgesetzt werden konnte und haben uns natürlich sofort aufgemacht den Sumpf rund um die Sumpfhexe Metallia zu erkunden. Was wir dabei erfahren haben sollt ihr in unserem großen The Witch & The Hundret Knight Test erfahren.

Ihr seid der große Dämon The Hundret Knight, naja oder so ähnlich, denn groß ist nicht wirklich die richtige Bezeichnung. Ihr werdet in The Witch & The Hundred Knight aus einer Zwischenwelt geholt. Verantwortlich hierfür ist die Sumpfhexe Metallia, die – wie wäre es auch anders zu erwarten – über die Sümpfe in dieser Welt herrscht. Metallia hat nur ein einziges im Sinn, denn sie will die Welt sehen. Allerdings hält sie ein Fluch in ihrem Sumpf fest. Ihr ahnt es schon, denn hier kommt ihr ins Spiel. In der Rolle des kleinen Dämonen, den Metallia beschworen hat, sollt ihr nun im Auftrag der jungen Sumpfhexe die Welt bereisen und alles mit Metallias Sumpf überziehen. Dabei trefft ihr natürlich nur selten auf Menschen, Geschöpfe, Kreaturen oder andere Hexen, die das lustig finden. Es liegt nun also an euch die Welt mit Metallias Sumpf zu überziehen und dafür zu sorgen, dass sie die Welt sehen kann.

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Guter Einstieg und einfache Steuerung

The Witch & The Hundred Knight bietet uns eine relativ einfache Steuerung. Diese bekommen wir gleich zu Beginn des Spieles in einer kleinen Art Tutorial-Level vorgestellt und erklärt. Wir sind nämlich von Anfang an nur ein Schatten unserer selbst, kaum fähig eigene Entscheidungen zu treffen. Metallia baut uns auf und während sie uns aus der Zwischenwelt geleitet, erklärt sie uns die Steuerung, wie wir rennen, gibt uns die erste Waffe, erklärt wie wir uns verteidigen und so weiter. Die enorme Zugänglichkeit ist einer der positivsten Punkte des Spieles. Oftmals erleben wir bei Games aus Fernost, dass es sich um alteingesessene Serien handelt, die umfangreich sind und eine enorme Einstellungs- und Steuerungsvielfalt bieten. The Witch & The Hundret Knight geht hier anders vor und erklärt uns alles von Grund auf. Während dem Spielen lernen wir immer wieder einige Kleinigkeiten dazu und müssen uns nicht sofort mit einem 100-seitigen Anleitungsbuch herumschlagen.

Interessante und lustige Story

Metallia ist die böse Sumpfhexe, so will sie es uns glauben machen. Die Story erzählt uns aber ein anderes Bild, denn oftmals wundert sich die junge Hexe selbst über ihre Erfolge, findet neue Sachen heraus und hält sich mit Kleinigkeiten auf. Sie ist grausam zu ihren Feinden, keine Frage aber dennoch irgendwo kindlich und verspielt. Die gesamte Geschichte ist natürlich eigentlich relativ platt. Trotzdem gibt es immer wieder interessante Nebencharaktere und interessante Geschichten fernab vom roten Faden des Spiels und vor allem warten wir sehnsüchtigst auf das Ende des Spiels, denn irgendetwas stimmt hier nicht.

Während wir immer wieder den ein oder anderen Witz erleben dürfen nimmt sich The Witch & The Hundred Knight im ganzen nicht zu ernst. Während wir eigentlich tiefgründige Geschichten mit erhobenem Zeigefinger und “Tiefenwirkung” aus Japan kennen ist dieses Spiel einmal ganz anders und bringt einen gewissen Humor mit, wie wir ihn selten gesehen haben. Abgesehen von Catherine zum Beispiel ist The Witch & The Hundred Knight eines der wenigen Spiele aus Japan, die Humor auch wirklich gut nach Europa transportieren.

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Individueller Dämon am Rande des Wahnsinns

Eigentlich seid ihr Metallias Eigentum und so behandelt euch die Sumpfhexe auch, dennoch bekommt ihr immer wieder die Möglichkeit euren Charakter ein wenig aufzumotzen. Sei es mit Waffen, die ihr übrigens alle einzelnd leveln müsst, Rüstungen, Acessoires oder optischen Veränderungen. Im Allgemeinen sind die Möglichkeiten für ein J-RPG eigentlich sehr klein geraten, aber für ein Action Spiel in Europa gerade passend. Während ihr euch immer wieder überlegen müsst welche Ausrüstung gerade die beste sein könnte stellt sich auch immer wieder die Frage welche Waffe und/oder Ausrüstung gerade auf dem passenden Level ist. Lohnt es sich eine Waffe neu aufzuleveln oder behalten wir lieber die alte? Wollen wir die Rüstung wirklich tauschen, die hält doch eigentlich noch? Hab ich eigentlich ausreichend Zeit dafür? All das sind Fragen, die ihr euch im Spiel stellen werdet.

Überraschend einfaches Spielprinzip

Wenn wir an Spiele wie Disgea oder Agarest zurückdenken, dann kräuseln sich einigen Fans von seichter Unterhaltungskost die Fußnägel hoch. Kennt man diese Spiele nicht von Beginn an, so kann es verdammt schwer werden den Einstieg zu finden. Immer wieder erleben wir strategische Kämpfe, bei denen es wichtig ist, wo wir selbst, unsere Partymitglieder und die Feinde stehen, müssen überlegen welche Attacke gerade passt, wie wir sie am besten kombinieren und ob wir nicht vielleicht doch auf die Schultern unserer Mitstreiter steigen.

All das bleibt uns bei The Witch & The Hundred Knight erspart, macht es doch spielerisch ein wenig den Eindruck von Diablo. Ein klassisches Hack´n´Slay erwartet uns. Angesiedelt zwar in der klassischen Mangawelt aber durchaus ein brauchbares Actionspiel. Wir brauchen nicht lange überlegen, hier zählen viel mehr die persönlichen Skills, anstatt wir lange nachdenken müssen. Sicherlich haben Waffen und Rüstungsauswahl, Einsetzen von Spezialfähigkeiten und die abgelaufene Zeit sowie eure Erfahrungsstufe starken Einfluss auf den Ausgang eines Kampfes, doch ist das Spielprinzip kurzweilig gehalten und das freut uns ebenfalls.

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Verschwommene Grafik und seltsamer Sound

Ein bisschen stößt uns der Sound auf, da dieser an vielen Stellen sehr nach Fahrstuhlmusik klingt und teilweise gar nicht begeistern konnte. Dennoch reicht es als Gutenachtlied noch aus, aber eine wirklich epische Gemetzelstimmung will nicht so wirklich aufkommen. Die Grafik ist seltsamerweise an einigen Stellen recht unscharf. Wir erleben Effekte, die an einen schlechten oder alten OLed Bildschirm erinnern würden. Gerade in den ersten Minuten des Spieles stört das gewaltig, zieht es sich doch wie ein roter Faden durchs gesamte Spiel. Sobald wir ein paar deutliche, schnelle Animationen auf dem Schirm haben, wirkt es ein wenig wie ein Blur-Effekt, verschmiert und leicht verzerrt. Ob die Entwickler das wirklich so gewollt haben ist eine Frage, die wir uns nicht bewantworten können.

Zeitbegrenzung im Spiel nervt gewaltig

War es doch gerade erst Lightning Returns: Final Fantasy XIII, welches uns die Zeitbegrenzung wieder ins Gedächtnis gerufen hat, erleben wir hier wieder eine Begrenzung der Spielzeit. Zwar lange nicht so resolut wie bei Final Fantasy, wir sterben lediglich wenn unsere Zeit abgelaufen ist und müssen den Level neu beginnen, aber dennoch nervig. Gerade in den zahlreichen Boss-Fights kann eine ablaufende Uhr schon einmal zu lauten Fluchattacken führen. Im Allgemeinen stört die Zeitbegrenzung zwar weniger, schränkt euch aber im Spiel doch stark ein. The Witch & The Hundred Knight ist nicht so schwer, als das ihr andauernd eure Zeit gegen Lebensenergie tauschen müsst, aber gerade wenn die Zeit vor dem nächsten “Checkpoint”, in Form einer riesigen Pflanze, vor eurer Nase abläuft ist der Frust garantiert, denn bei einem Tod könnt ihr von vorne beginnen, nicht das ganze Spiel aber den kompletten Level ab dem letzten Checkpoint.

Fazit & Bewertung

The Witch & The Hundred Knight ist durchaus ein brauchbares Hack´n´Slay geworden. Mit dem Charme fernöstlicher Mangas und der Action eines Diablo konnte es uns im Test überzeugen. Zwar sind auch hier wieder einige Zwischensequenzen ein wenig gähnend lang geraten, bieten uns aber die Möglichkeit auch mal durchzuschnaufen. Wir waren im Test tatsächlich positiv überrascht, dass The Witch & The Hundred Knight weniger langatmig war und wesentlich mehr Action geboten hat, wie viele andere Spiele von NIS America. Die isometrische 2,5D Grafik konnte einigermaßen überzeugen, auch wenn sie stellenweise augenbeleidigend unscharf war. Musikalisch ist das Spiel eher Holzklasse, aber das ist mehr Geschmackssache als Bewertungskriterium. Die Wiedergabe der Töne war absolut in Ordnung, kein Knacken, ächtzen oder schreien, die Qualität des Sounds stimmt also eigentlich. Dennoch hat es nicht unseren Geschmack getroffen.

Eigentlich hatten wir erwartet relativ schnell mit dem Spiel fertig zu sein, dennoch hat es The Witch & The Hundred Knight geschafft uns länger vor die Konsole zu bannen, als wir erwartet hätten. Immer wieder freuen wir uns über die kleinen Belohnungen, die wir bekommen, über die Erfolge, die wir erzielen, und die ganzen leinen Gimmicks und Witze im Spiel. Allgemein macht es einfach nur Spaß. Spaß ist wohl auch das Wort des Spieles, denn dieser wird hier groß geschrieben.

Bewertungen
Singleplayer:
8,5
Gameplay:
8,5
Grafik:
7,0
Sound:
8,0
Multiplayer:
-
Gesamtwertung: 8,0

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