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Review: Deception IV Blood Ties – Des Teufels Tochter im Test

Playstation-Spieler der ersten Stunden, die damals noch auf der guten alten Playstation One gezockt haben, dürften sich noch an die Deception Spiele erinnern. Blutig, brutal und ein bisschen abgefahren stellte sich das Spiel vor vielen Jahren vor. Ob es seinen alten Charme mittlerweile verloren hat oder immernoch in der Lage ist uns zu begeistern, klärt unser großer Deception IV Blood Ties Test. Freigegeben ist das Spiel wieder ab 18 Jahren.

In Deception IV Blood Ties übernehmt ihr die Rolle von Laegrinna, die Tochter des wahrhaftigen Bösen, des Teufels persönlich. Eure Aufgabe in diesem Action Adventure ist eigentlich recht einfach – bestrafen, quälen und töten. Das ganze hat das eine Ziel in Besitz der 12 Verse zu kommen. Diese zwölf Relikte haben vor mehr als 3000 Jahren den Teufel gebannt, als er von den zwölf Heiligen besiegt worden ist. Natürlich sinnt der Herr der Fliegen noch immer nach Rache und vor allem nach seiner Rückkehr in die Welt der Lebenden. Aus diesem Grund hat er auch Laegrinna geschaffen, eine junge Dämonin mit etwas spärlichem Kleidungsstil. Ihr zur Seite stehen noch einige weitere Dämonenmädels, die eigentlich genauso wenig am Körper tragen. Wir treffen hier auf Caela, die Dämonin der Rafinesse, Veruza, die Dämonin des Sadistischen, und auch noch Lilia, die Dämonin der Blamage. Zusammen haben wir die Aufgabe die Relikte wiederzubeschaffen und den Teufel zu befreien. Dazu mausern wir uns vom Amateur Fallensteller bis hin zur Profiabschlachterin. Der Weg ist steinig und es wird viel Blut fließen, allerdings nicht unseres.

DeceptionIV 2 Review: Deception IV Blood Ties   Des Teufels Tochter im Test

Schöne Grafik, detaillierte Tode

Für das Remake eines PS-One Klassikers, das bereits gut 15 Jahre auf dem Buckel hat und von dem man lange Zeit nichts mehr gehört hat, sieht Deception IV Blood Ties immer noch sehr gut aus. Die Grafik macht einen stimmungsvollen Eindruck und weiß vor allem durch die detaillierte Ausarbeitung der Hauptcharaktere zu begeistern. Gerade auch die Dialoge und Zwischensequenzen im Anime Stil sind durchaus sehenswert, auch wenn nicht immer alle Bewegungen wirklich flüssig wirken. Die ausgedehnten Level sind in der Regel auch sehr gut und detailliert aufgebaut, sodass sich eine gute Stimmung einstellt.

Leichter Einstieg in das Spiel

Gerade zu Beginn des Spiels hatten wir ein wenig mit dem etwas außergewöhnlichen Spielprinzip zu kämpfen. Wir locken unsere Feinde in Fallen, die wir selbst aufgestellt haben. Allerdings müssen wir unheimlich darauf aufpassen während der ganzen Vorbereitungen nicht selbst in unsere eigenen Fallen zu laufen. Ein bisschen hat das ganze was von Tower Defense, aber wirklich nur in Ansätzen. Wir können uns aber vor allem am Anfang unsere Begleiterinnen dazu holen und uns die Level erklären lassen. So finden wir recht schnell in ein Spielprinzip hinein, das wir bereits einige Jahre lang nicht mehr gespielt haben. Die Steuerung ist recht einfach gehalten und schnell verinnerlicht, es ist das Spiel das durch Nachdenken und Übung für Anspruch sorgt.

Anfangs ist es etwas nervig, dass wir die Level teilweise doppelt spielen müssen (einmal mit Hilfe, einmal ohne) aber das legt sich nach einer Weile, so wissen wir wenigstens was wir tun sollen und vor allem wie wir es zu tun haben.

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Stimmungsvolle musikalische Sterbebegleitung

Akustisch kommt Deception IV Blood Ties mit einer stimmungsvollen, passenden Musik und entsprechenden Effekten beim Tod unserer menschlichen Freunde daher. Die Musik kann im Spiel unterhaltend aber nicht nervend wirken. Akustische Wunderwerke brauchen wir zwar nicht zu erwarten aber ein stimmungsvoller Soundtrack ist durchaus in Ordnung, immerhin darf die Musik auch nicht zu sehr ablenken, wir müssen uns ja konzentrieren.

Großraumlevel laden zum Sterben ein

Wir brauchen uns eigentlich nicht darum zu kümmern die Relikte uns erreichen, offenbar weiß heute gut 3000 Jahre weder die Kirche noch die Ritter wirklich was sie damit machen sollen und rennen uns geradezu in die Arme. Die weitläufigen Level erlauben es uns nicht nur unserem Baudrang nachzugehen sondern im Laufe der Zeit auch immer ausgefeiltere Fallen und Fallenkombinationen aufzustellen. Damit erzielen wir Kombos, nutzen eine Menge Begebenheiten im Level aus und erreichen immer bessere Punktzahlen und schalten damit eine Menge neuer Sachen frei. Darunter viele verschiedene Fallen aus den Bereichen Blamage, Sadismus und Rafinesse. Teilweise sind die Kombos zwar ein bisschen zu schräg gewählt, aber es macht einfach Spaß unsere Gegner in die Falle zu locken, das ist schließlich auch unsere Aufgabe.

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Wer den Tod verteilt, sollte da Game Over nicht scheuen

Gerade in Sachen Game Over haben wir uns doch das ein oder andere Mal ordentlich aufgeregt. Ihr könnt in Deception IV Blood Ties nur speichern, wenn ihr ein Kapitel gerade komplett zuende gebracht habt. Etwas blöd gemacht: Im Hauptmenü gibt es die Option “Speichern”. Ihr geht also aus dem Spiel ins Hauptmenü und klickt auf speichern! Richtig? Nein eben genau falsch, damit beendet ihr das Level und könnt dann komplett von vorne anfangen. Gerade in schwierigeren Abschnitten des Spiels, die im späteren Verlauf immer mehr zunehmen, ist es schon wünschenswert zwischen speichern zu können, solange noch alles gut läuft. Reagieren wir einmal nicht schnell genug und lösen eine Falle nicht zum richtigen Zeitpunkt aus kann das bereits ausreichen das wir den Level verlieren.

Sexy Charaktere täuschen nicht über eintöniges Spielprinzip hinweg

Die Dämoninnen sehen schon recht sexy aus, das soll uns vielleicht ein wenig ablenken, hilft aber nichts, das Spiel ist recht einfach gestrickt, ihr stellt in jedem Level die gleichen Fallen bzw. neue Fallen und lockt eure Gegner hinein. Ihr habt leider keinerlei Möglichkeit eure Feinde anzugreifen, als Tochter des Teufels ist euch das führen von Waffen, das Treten oder Schlagen nicht möglich, warum auch immer. Im Prinzip ist jedes Level gleich, nur optisch und größentechnisch ein bisschen verändert. Während eure Feinde zu euch angerannt kommen, wie die Motten zum Licht fliegen und dabei die Heiligtümer auch noch gleich mitbringen konzentriert ihr euch auf ein Gameplay, das einmal erlernt, nicht mehr wirklich herausfordernd ist.

Fazit & Bewertung

Deception IV Blood Ties ist ein neuer, würdiger Teil der Deception Reihe. Es ist vor allem für kleine Sadisten und verkappte Massenmörder ideal, aber auch für alle Spieler, die es gerne blutig haben, anstatt gut durch. Die Fallen sind teilweise schon zu übel, wenn auch in bekanntem Prinzip. Bestraft und quält die Menschheit, das ist eure Aufgabe und am Ende dürft ihr vielleicht den Teufel höchstpersönlich erwecken. Die Tatsache, dass die Speicherfunktion nur sehr selten sinnvoll genutzt werden kann und man recht lange braucht, wenn man das Spielprinzip nicht kennt und nicht von Anfang an versteht bis man ins Spiel kommt, ist schon etwas seltsam. Auch die Frage warum eure Gegner alle zu euch gerannt kommen und die Dinge nach denen ihr trachtet gleich mitbringen erschließt sich uns nicht wirklich. Aber es geht in solchen Spielen ja eh seltener um Realismus als vielmehr um eine Menge Spaß und die hatten wir durchaus. Deception IV Blood Ties hat seine kleineren Schwächen glänzt aber wie ein ungeschliffenes Rohjuwel. Einige Änderungen hier, ein paar Anpassungen dort, vielleicht auch wirklich alle Charaktere demnächst zeichnen, es stört wenn in Zwischensequenzen die “Helden” nur als Schatten erscheinen, dann kann der Hit auf der Next-Gen fortgeführt werden. Ein bisschen mehr Dungeon Keeper wäre gut gewesen.

Bewertungen
Singleplayer:
8,0
Gameplay:
8,0
Grafik:
8,5
Sound:
9,0
Multiplayer:
-
Gesamtwertung: 8,4

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