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Review: Metal Gear Solid HD Collection – Test

In diesem Review beschäftigen wir uns mit der „Metal Gear Solid HD Collection“, welche grafisch überarbeitete Versionen der PS2-Titel „Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty“ und „Metal Gear Solid 3: Snake Eater“, sowie dem PSP-Titel „Metal Gear Solid: Peace Walker“ enthält. Erschienen ist die im Original von Konami entwickelte und von Bluepoint Studios, Genki und Aspect Co. portierte Spionagesammlung in Deutschland am 3. Februar 2012. Sollten Spieler den Klassikern Aufmerksamkeit schenken? Wir haben es für euch getestet.

MGS News Big Review: Metal Gear Solid HD Collection   Test

 

Einzelspieler & Story:

Der Fokus der „Metal  Gear“-Reihe lag, bis auf „Metal Gear Online“, schon immer auf dem Singleplayer. Das Gameplay war stets auf Stealth und Spannung ausgelegt, wilde Ballerei und hektische Action werden Spieler moderner Actiontitel hier vergeblich suchen. Man darf sich die Spiele eher als Survival-Thriller vorstellen, die den Spieler durch Unterlegenheits-Szenarien und jeder Menge Suspense zu einem geschickten und lautlosen Spion machen, der Gegner lieber nach minutenlangen Wartezeiten ausschaltet als sich überstürzt in eine verzwickte Situation zu bringen.

Da die “Metal Gear Solid HD Collection” drei umfangreiche und tiefgründige Spiele enthält, gibt es für Storyenthusiasten mehr als genug Grund zu Freude. Die Spiele sind im Auswahlbildschirm chronologisch nach Handlungszeitraum geordnet – so werden wir hier auch vorgehen. Dabei versuchen wir natürlich, mögliche Spoiler so gut wie möglich zu umgehen und trotzdem ein Bild von der Story zu erstellen. Wer nicht wissen möchte, wie die Stories der Spiele aussehen oder schlichtweg kein Interesse an diesen hat, kann diesen Part des Tests sorglos überspringen.

„Metal Gear Solid 3: Snake Eater“ platziert euch in der Rolle des CIA-Agenten „Naked Snake“ im Jahre 1964, mitten in der Zeit des Kalten Krieges. Man wird per Fallschirmsprung in den Dschungel der Sowjetunion ausgesetzt, um den sowjetischen Überläufer Sokolov aus seiner Geiselhaft zu retten. Sokolov entwickelte heimlich ein fortgeschrittenes Konzept zu einem Panzer, der fähig ist Atomwaffen abzufeuern und „Shagohod“ getauft wurde. Doch nachdem Sokolov von Naked Snake befreit wurde, wird Snake von einem seiner Kameraden verraten und im Kampf schwer verwundet. Der Verräter händigt dem sowjetischen Revolutionär Colonel Volgin zwei Atomwaffen aus, dieser detoniert jedoch eine dieser, um den eigentlichen Diebstahl zu vertuschen und lässt die Schuld auf den Verräter fallen. Als das Flugzeug, welches Snake abgeworfen hat von der Sowjetunion entdeckt wird, machen diese die Vereinigten Staaten für die Detonation verantwortlich und die Welt steht kurz vor einem Atomkrieg. Naked Snake macht es sich zur Aufgabe, Rache an dem Verräter zu nehmen und die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.

„Metal Gear Solid: Peace Walker“ findet zehn Jahre nach den Ereignissen von „Snake Eater“ in Zentralamerika statt. Protagonist ist erneut Snake, der sich von seiner vorigen Gruppierung abgespalten hat und nun eine eigene Söldnereinheit führt. Als in Costa Rica die mysteriöse Truppe „Peace Sentinels“ auftaucht, welche mit modernsten Waffen ausgestattet ist und die Stabilität der internationalen Sicherheitslage bedroht, greift Naked Snake ein, um die Balance im Ost-West-Konflikt aufrecht zu erhalten.

Nach einem großen Zeitsprung landen wir im Jahre 2007 und  den Prolog von „Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty“. In diesem schlüpfen wir in die Rolle von Solid Snake, dem Nachfolger von Naked Snake. Auf einem Öltanker vor der Küste New Yorks sollen wir Aufklärungsdaten zu einem neuen Metal Gear sammeln. Dieser wird wenige Minuten nach unserem Eintreffen aber von Schergen des russischen Nationalisten Gurlukovich angegriffen, welcher die Absicht hat, den neuen Metal Gear  zu stehlen. Hilfe erhält er von Revolver Ocelot, einem ehemaligen Agenten der FOXHOUND-Truppe. Snake gelingt es noch, einige Schnappschüsse vom „Metal Gear RAY“ getauften Panzer zu nehmen, bevor Gurlukovich und Ocelot diesen auch erreichen. Nachdem offensichtlich wird, dass die Motive der zwei Antagonisten weit voneinander abweichen, wird Ocelot’s Betrug an Gurlukovich offensichtlich und Ocelot erschießt ihn vor den Füßen des Metal Gear‘s. Bei der Flucht mit dem futuristischen, amphibischen Panzer wird der Tanker zweigeteilt und Snake wird in das offene Meer gespühlt während Ocelot mit dem Prototypen flieht.

Nach einem Zeitsprung von zwei Jahren wird man als „Raiden“, Mitglied der FOXHOUNDs, in Richtung der Big Shell Reinigungsplattform gesendet, auf welcher unter anderen der US-Präsident als Geisel festgehalten wird. Eine terroristische Organisation namens „Sons of Liberty“ fordert eine immense Geldsumme, ansonsten wollen sie alle Geiseln hinrichten und Bomben zünden, die sie auf der Plattform verteilt haben. Das würde schreckliche Folgen für die Umwelt haben und das Ökosystem der amerikanischen Ostküste stark beschädigen. Je tiefer Raiden die Einrichtung infiltriert, desto mehr schmutzige Details entdeckt er.

 

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Gameplay & Steuerung:

Das Gameplay der „Metal Gear“-Reihe basiert sehr stark auf dem Gedanken, dass Verborgenheit ein besserer Weg zum Erfolg ist als aggressiver Fortschritt. Man kann sich mit viel Geduld und Gespür vielen Konflikten entziehen und einen Großteil des Spiels vollkommen unbemerkt von Feinden meistern. Zwar sind einige Mechanismen im Spiel inzwischen recht angestaubt, jedoch sollte man sich nach dem Kauf einer remasterten HD Collection nicht beschweren, dass man nicht die aktuellen Trends der Spielebranche serviert bekommt. Die drei Teile der Sammlung fordern den Spieler auf jeden Fall und verlangen, dass man diszipliniert und bedacht vorgeht. So gehört bei dem Durchqueren eines Raumes manchmal mehr Strategie dazu als bei einigen modernen Actiontiteln überhaupt enthalten ist. Ein Actiontitel ist und will „Metal Gear Solid“ aber auch nicht sein. So wie „Gran Turismo“ ein Rennsimulator ist, ist „Metal Gear Solid“ ein realitätsnaher „Actionsimulator“. Man muss sinnvoll mit den gegebenen Mitteln umgehen, muss Folgen seiner Taten bedenken, sich den wechselnden Begebenheiten anpassen und Aufmerksamkeit bestmöglich vermeiden.

Das reguläre Gameplay besteht, wie man bei solch einer Serie erwarten darf, hauptsächlich aus Schleicheinlagen um von A nach B zu kommen. Dabei werden ziemlich häufig Zwischensequenzen eingebaut, die auch gern mal in den zweistelligen Minutenbereich eindringen. Neben den animierten Cutscenes sind auch viele Codec-Sequenzen – die kann man sich als Audiobriefings vorstellen, bei welchen man auf einen Bildschirm mit Bildern seiner Gesprächspartner starrt und ab und zu ein nettes Video gucken darf. Für Fans von story- und textlastigen Spielen ist jeder „Metal Gear Solid“-Teil ein großes Geschenk – Leute, die hingegen eine Abneigung gegenüber Zwischensequenzen, Unterbrechungen und generell Spiele mit einem dicken Script pflegen, sollten gewarnt sein.

Einer der größten Argumente, die euch zum Kauf der “Metal Gear Solid HD Collection” bewegen sollten, sind aber die Bosskämpfe, besonders die in „Metal Gear Solid 3: Snake Eater“. Wir haben selten derart geniale, clevere und fordernde Gefechte wie hier erleben dürfen. Wenn man hier nicht um 3 Ecken denkt, kann man schon mal an so einem Gegner  hängenbleiben. Mehr wollen wir an dieser Stelle gar nicht verraten, die Lösungswege sind einfach so teuflisch-genial, dass man diese am eigenen Leib erfahren muss.

Ein Problem haben wir dann leider doch mit der „Metal Gear Solid HD Collection“: Es ist dem Spieler nach wie vor nicht freigestellt, wie er seinen Controller belegen möchte. Die Standardbelegung von „Metal Gear Solid 2“ und „Metal Gear Solid 2“ ist so ziemlich der Albtraum aller, die ihre Finger vor Verrenkungen schützen wollen. So zielt man beispielsweise mit der Viereck-Taste, schaltet mit R1 in den First-Person-Modus, darf entweder mit dem rechten oder linken Stick zielen und muss dann Viereck loslassen, um einen Schuss abzufeuern. Außerdem darf man sich nicht geduckt fortbewegen, stattdessen wirft sich Snake auf den Bauch und kriecht los. Zudem scheint er, sobald er mit dem Kopf auf jeglichen Widerstand stößt, einen starken Drang zu haben, sich zu erheben, was in bevölkerten Regionen der Karte zu dem einen oder anderen unnötig alarmierten Gegner führt. Schön wäre es gewesen, hätte man zumindest das Kontrollschema aus „Peace Walker“ übernehmen können, welches moderne Standards gut trifft und mit dem Konzept der Reihe vereint. So kann man sich in der Hocke bewegen oder die Kamera bequem mit dem zweiten Analogstick kontrollieren.

 

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Grafik & Sound:

Obwohl die zwei PS2-Titel in der “Metal Gear Solid HD Collection” schon zehn beziehungsweise sieben Jahre auf dem Buckel haben, sehen sie im remasterten HD-Kostüm hervorragend aus. Natürlich treffen sie nicht die gegenwärtigen Optikstandards, trotzdem sehen die Titel besser aus als manch ein Spiel, das erst vor zwei Jahren erschienen ist. Die Texturen wurden detailliert aufgebessert und Charaktermodelle sehen super aus, insgesamt finden sich wenige Hinweise darauf, dass diese Spiele in ihrem ersten Leben keine HD-Titel waren. Nur bei dem Port des PSP-Titels „Metal Gear Solid: Peace Walker“ finden sich besonders in Umgebungsgrafiken starke Hinweise darauf, dass man ursprünglich nur auf dem kleinen Bildschirm gut aussehen wollte. Obwohl die Texturen häufig matschig aussehen, sind die Charaktermodelle dagegen sehr gelungen.

In Sachen Vertonung hat sich nicht viel geändert. Der gepriesene Soundtrack klingt noch immer so gut wie vor einer Dekade, die Synchronisationsarbeit der Originalbesetzung ist nach wie vor super, die Soundeffekte verlieren im Vergleich zu DTS-protzenden AAA-Titeln von heute zwar etwas von ihrem Glanz, trotzdem sind sie makellos und charmant-nostalgisch.

 

 

Fazit & Bewertung:

Die „Metal Gear“-Reihe hat ihren Kultstatus mit jedem Recht verdient. Die Spiele der Reihe sind mit Hingabe entworfene Kunstwerke, die man zu genießen wissen muss. Man erhält drei beliebte und gelobte Titel für weniger Geld als einen aktuellen Titel, dazu sind noch die MSX-Originalversionen von „Metal Gear“ und“ Metal Gear 2: Solid Snake“ enthalten. Ob man die Spiele schon gespielt hat oder nicht – die „Metal Gear Solid HD Collection“ sollte Bestandteil jeder Coregaming-Bibliothek sein.

Metal Gear Solid HD Review Bewertung 9.0 Review: Metal Gear Solid HD Collection   Test

3 Kommentare

  1. bernd

    16. Februar 2012 at 17:40

    Metal Gear Solid ist und war einfach das Non-Plus-Ultra in allen Belangen. Hat sich die Grafik denn echt so verbessert? Obwohl ich alle Teile schon zuende gespielt habe, würde sich da ein Kauf lohnen?

  2. Alias

    16. Februar 2012 at 18:25

    Also die Grafik war damals ja schon ziemlich gut. Ich persönlich finde, dass sie es geschafft haben, die “alten” Texturen so aufzubessern, dass das Spiel auch heute noch gut aussieht. Natürlich merkt man, dass das Spiel nicht auf der aktuellen Generation entstanden ist, es gibt aber hier und da PS3-Titel die durchaus schlechter aussehen als die Remasters. Besonders die Charaktere sehen ziemlich gut aus, bei Umgebungsgrafiken kann man keine HiRes-Texturen wie beispielsweise in Battlefield 3 erwarten.

    Guck dir wenn doch mal ein Video der Collection in HD an, dann kannst du selbst urteilen, zB dieses hier:
    //www.youtube.com/watch?v=glwSKmCZ63Y

    Um es kurz zu machen: Den Spielen in der MGS HD Collection sieht man vielleicht ihren Ursprung an, aber nicht ihr Alter.

  3. Franzi

    18. Februar 2012 at 15:52

    Habs gerade bestellt. Sieht echt gut aus, wenn man bedenkt, dass die auf der PS2 rausgekommen sind. Snake ist einfach cool.

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