Review: Dead Space 3 im Test – Wird Horror durch Action ersetzt?
Die Serie “Dead Space” stand schon von Beginn an für Horror und teilweise panische Angst. Doch der Publisher EA hat schon im Vorfeld und bereits mehrere Wochen vor dem offiziellen Release betont, dass “Dead Space 3″ massentauglicher werden soll. Man versprach die Fans der Serie dennoch nicht vor den Kopf zu stoßen und beide Seiten im Spiel zu integrieren – Horror und Action. Haben es die Entwickler von Visceral Games geschafft einen gesunden Mix aus diesen beiden Komponenten zu finden oder versinkt “Dead Space 3″ als Einheitsbrei in der Masse? Das und alle Einzelheiten erfahrt ihr in unserem ausführlichen “Dead Space 3 Test”.
Einzelspieler & Story:
“Dead Space 3″ setzt die Geschehnisse der ersten beiden Teile fort und versucht ein wahres Ende zu finden, das der Trilogie würdig ist. Wir befinden uns erneut in der Zeit des 26. Jahrhunderts, in der die Menschheit von den mysteriösen Markern bedroht wird. Diese sind steinerne Gebilde und können außerirdische Signale empfangen. Als wenn das nicht schon genug Übel wäre, sind diese auch die Ursache für eine Art Zombieplage, die sich Nekromorphs nennen.
Auch wenn unser Protagonist Isaac Clarke bereits zwei Mal sein Können bewiesen hat, ist die Gefahr erneut ausgebrochen und bedroht die komplette Menschheit vom ganzen Weltall aus. Zusätzlich ist es Menschen gelungen Kopien der Marker zu erstellen, die zusätzlich kein Segen bringen.
Als Lösung des Ganzen soll es eine Waffe auf dem Eisplaneten Tau Volantis geben, die das Horror-Szenario endgültig stoppen kann. Natürlich ist der Eisplanet von den Untoten bewohnt, doch stellt sich uns auch eine Art Sekte in den Weg und möchte unser Vorhaben vereiteln. Diese nennen sich Unitology, doch was haben diese mit den Markern und der Seuche zu tun? Bevor wir diese Frage klären können, schwirren wir im Orbit des Planeten umher und müssen mehrere Einzelteile finden, um das Shuttleschiff wieder flugbereit zu machen. Da wir uns auf einem wahren Weltall-Friedhof mit jeder Menge Metallschrott befinden, dürfte dies nicht allzu schwierig werden.
Neben der Hauptstory gibt es auch optionale Ziele, die ihr bewältigen könnt. Relativ am Anfang des Spiels hören wir einen Funkspruch in Dauerschleife, der von der C.M.S Greenly stammt. Optional können wir mit unserem Raumfahrzeug zum Flugobjekt steuern, um die Geschehnisse und Hintergründe zu erfahren. Natürlich ist das Erledigen der Nebenmissionen durchaus empfehlenswert, da ihr an den Orten auch wichtige Gegenstände finden könnt. Es gibt insgesamt zehn Nebenmissionen, die wiederum mehr Spielzeit bieten.
Gameplay:
“Dead Space 3″ steuert sich sehr flüssig und gut, während die Kameraführung stets einen guten Job macht. Selbst in luftigen Höhen, in denen man im Orbis von Tau Volantis mit einem speziellen Anzug mit Antrieb umherfliegt, um einzelne Teile zu finden. Diese Außenmissionen in der Schwerelosigkeit sind sehr beeindruckend und bereiten sehr viel Spaß. Die actionreichen Stellen im Spiel werden relativ oft von einigen kleinen Rätseln unterbrochen, die auf jedenfall gut gelungen sind. Beispielsweise müssen wir Schienen von liegengelassenen Gütern befreien, indem wir zwei Teile mit den Analog-Sticks solange drehen, bis diese zusammenpassen – Das lockert die simultanen Kämpfe ein wenig auf.
Im Grunde ist “Dead Space 3″ ein Shooter, in dem ihr euch erneut gegen die Untoten durchsetzen müsst, um die Menschheit zu retten. Für diese Mission stehen euch jede Menge Waffen zur Verfügung, die ihr dieses Mal sogar selbst erstellen, erweitern und aufbessern könnt. Hierzu gibt es erneut die bekannten Werkbänke, bei denen es einige Neuerungen gibt. Es können neue Waffen und Gegenstände erstellt und verbessert werden, aber auch gefundene Platinen benutzt werden, um die Eigenschaften der Waffen zu verbessern.
Auch wenn viele Spieler das Sammeln und Kaufen von Ressourcen kritisieren, können wir euch beruhigen. Im Spiel gibt es mehr als genug, die ihr aufsammeln könnt. Natürlich kann man sich durch den Kauf einige Vorteile verschaffen, da man schneller eine bestimmte Waffe kaufen kann, doch erreicht man diese im Laufe der Story so oder so. Gut finden wir jedoch, dass man sich durch das Sammeln von Ressourcen Munition und Medi-Packs erstellen kann, um so immer gut gerüstet in den nächsten Kampf zu gehen. Diese gibt es aber auch im Überfluss größtenteils in der Umgebung zu finden, da eure Gegner stets nützliche Dinge fallen lassen. Etwas schade finden wir jedoch, dass es nur noch eine Munitionsart für alle Waffen gibt. Das heißt im Klartext alle Waffen sind bis zum Anschlag bis oben hin geladen.
Leider konnten die Entwickler den Forderungen der Fans der Serie nicht gerecht werden, denn auch die Gegner und Kämpfe sind nach einer gewissen Zeit einfach zu vorhersehbar. Die Nekromorphs springen aus Schächten oder kommen durch die Decke gekracht. Am Anfang haben wir uns sicherlich hier und da erschreckt, doch verlässt uns dieses Gefühl spätestens bei der Ankunft auf dem Planeten. Mit den Feedern hingegen, eine neue Gegnerart, wurden wir positiv überrascht. Den Feedern kann man nur entkommen, indem man sehr leise und vorsichtig an ihnen vorbeiläuft. Wird der Spieler entdeckt, braucht ihr jede Menge Munition, um die Gegnerhorden zurückzudrängen. Hat man jedoch genug Medi-Packs und Munition bei sich, sollte man einen Kontakt durchaus provozieren, da diese jede Menge nützliche Gegenstände fallen lassen.
Grafik & Sound:
Grafisch ist “Dead Space 3″ sehr gut gelungen und glänzt Dank der Frostbite Engine im wahrsten Sinne des Wortes. Beim Anblick der Sonne auf dem Eisplaneten sind wir kurz vor dem Erblinden. Wir sind in Bezug auf die Atmosphäre im Spiel wunschlos glücklich, auch wenn es auf dem Planeten etwas abnimmt und eintönig wird. Die Licht- und Schatten-Effekte wissen zu begeistern, während die dunklen Räume auch stimmig wirken.
Auch der dritte Teil “Dead Space 3″ fühlte sich in unserem Test genauso an wie die Vorgänger, doch mussten wir uns auch hier vor Angst und Schrecken hinter dem Sofa verstecken? Blutverschmierte Wände, Leichenteile und verstümmelte Gegner, doch reicht es aus? Wir bestätigen, dass es mehr actionlastiger geworden ist, wobei die ersten acht Kapitel durchaus den Charme der alten Teile haben. Dies nimmt aber im Verlauf der Story ab. Es gibt hier und da jede Menge Schreckmomente, wobei diese leider teilweise vorhersehbar werden. Nach einem Betätigen eines Schalters oder dergleichen stürmen die Gegner aus Schächten, dem Boden oder der Decke hervor und versuchen einen zu überrennen. Das Angstgefühl weicht spätestens auf dem Eisplaneten, weil dieser meistens sehr gut beleuchtet und weitläufig ist, sodass man gut flüchten kann. In den engen und verschachtelten Gängen auf den Flugschiffen war dies nicht so leicht. Selbst in der Forschungsanlage auf dem Planeten wollte bei uns kein Angstgefühl aufkommen. Das ist sehr schade, da dies doch so sehr von den Fans gewünscht wurde.
Etwas nervig sind auch die Ladezeiten direkt im Spiel, wenn ihr beispielsweise durch eine Art Schleuse gehen müsst und an der Tür ‚Bitte Warten‘ oder ‚In Bearbeitung‘ steht. Wäre dies nicht allzu oft, wäre es nicht so tragisch, doch teilweise kam es vor, dass innerhalb von fünf Minuten drei bis vier solcher Warteszenen gekommen sind – das nervt, auch wenn es nur ungefähr drei Sekunden sind.
Beim Sound haben wir nichts auszusetzen, sondern müssen die Mannen von Visceral Games auf jeden Fall loben. Die düstere Atmosphäre wird von den Lauten der schrecklichen Necromorphs klasse unterstützt und diese sehen dabei noch sehr gut aus. Die Schreckmomente werden vom Sound abermals unterstützt und machen jede Menge her. Wir laufen in einem stummen Korridor und erwarten nichts Böses, als plötzlich ein lautes Geräusch ertönt und wir zusammen schrecken. Nachdem wir uns panisch im Kreis gedreht haben, merken wir, dass es nur ein Flipper-Automat war – noch einmal Glück gehabt.
Fazit & Bewertung:
Auch wenn die Präsentation von “Dead Space 3″ im Großen und Ganzen recht spektakulär ausfällt, reicht es dennoch nicht die Vorgänger “Dead Space” und “Dead Space 2″ in den Schatten zu stellen. Die teilweise actionreiche Neuausrichtung passt nicht zur Serie. Grafisch besticht das Spiel jedoch durch seine Detailschärfe und schönen Settings wie die Außenmissionen im Orbit. Um auch unserer Frage in der Überschrift gerecht zu werden, können wir euch sagen, dass Action-Fans sicherlich auf ihre Kosten kommen werden, während alteingesessene “Dead Space”-Fans, die sich erneut fürchten wollten, spätestens in der zweiten Hälfte auf der Strecke bleiben. Dennoch ist “Dead Space 3″ ein Action-Shooter mit einigen Horror-Elementen, der überzeugen konnte – Ein Blick lohnt sich.
The Governer
11. Februar 2013 at 11:23
Naja, Horror hin oder her.
Dead Space war eh nur wirklich “gruselig”, wenn man mit entsprechendem Soundsystem gespielt hat bzw. dann hat man sich erschreckt.
Dead Space war auch schon immer actionreicher als zB Resident Evil, was, wenn wir ehrlich sind, auch nicht wirklich gruselig in den anfängen war, sondern einfach spannend und mit schockeffekten.
Wer richtigen Horror will weiss eh, dass er Re oder Dead Space nicht spielen braucht, die sollten dann zu Amnesia greifen oder so.
Ich habe alle Dead Space teile gespielt, hab den 3ten fast zur hälfte durch und bin gespannt ob das stimmt mit der erhöhten action, aber es wäre mir egal, weil es zum einen ins Gesamtbild der Story passt (wie die Trailer sagten ; das übel ausrotten, da muss man n bissl intensiver rangehen) und DS im gegensatz zu resident evil zumindest in den anfangsstunden des 3ten sich noch absolut treu geblieben ist.
Chris
11. Februar 2013 at 12:30
Wie gesagt, der Anfang ist noch relativ gleich, während es zum Ende immer actionreicher wird. Wir fanden es auch nicht so schlimm, wie manche Medien bewerten. 6/10 usw. Sowas hat DS3 auf jedenfall nicht verdient!
The Governer
11. Februar 2013 at 12:49
ja auf garkeinen fall, das abschnitte des spiels actionreicher werden ist doch nicht gleich ein zeichen das die serie tot sind.
Ich wunder mich echt manchmal was die leute im oberstübchen haben.
Ist ja jetzt kein radikaler bruch wie bei re6 oder so =)
Und das die Schrecksachen nach 2 Spielen die es genauso gemacht haben vorhersehbar werden, ist ja auch klar =)
Guter Test übrigens!
The Governer
15. Februar 2013 at 17:40
Ich habe es auch durch jetzt und ich muss sagen ich finde es ist vom actiongehalt genauso wie bei dead space 2, da kommen auch horden von kleinen Necromorph Kindern auf einen zu und so.
Das einzige was neu ist sind die menschlichen Gegner, aber davon kommen eh nicht sooooo viele