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Tearaway Review- Der Götterbote bei uns im Test

Wer von uns wollte eigentlich nicht schon einmal Gott sein? Grenzenlose Macht in den eigenen Händen halten. Befehle erteilen. Das und viel mehr ist in dem Spiel Tearaway, welches von dem Studio Media Molecule (LittleBigPlanet) entwickelt wurde, möglich. Wir, das göttergleiche Wesen, machen es uns zur Aufgabe den Kampf gegen die fiesen Schnipsel zu bestreiten. Ob dies erfolgreich funktioniert oder nur eine Papierschlacht für Kleinkinder ist, könnt ihr in unserem Tearaway Test lesen.

Tearaway Banner Tearaway Review  Der Götterbote bei uns im Test

Einzelspieler & Story

Am Anfang ist die Verwunderung zunächst einmal groß. Aber nicht von uns, sondern von zwei Papierkreaturen. Und während man sich selber auch ein klein wenig wundert, wird einem klar, dass diese Figuren über uns reden. Man sei ein Wesen und was ist überhaupt ein Wesen. Uns wird klar: Das ist nicht unsere Welt. Ganz und gar nicht. Das ist Tearaway. Tearaway ist eine Parallelwelt aus Papier. Natürlich aus Papier der liebenswerten Art. Es gibt Papierpferde und Papiereichhörnchen und vielerlei mehr Papiergetier. Nur man selber passt da nicht wirklich rein, also ist die Verwunderung der Papierwesen berechtigt.

Das schöne bei Tearaway ist, dass der Spieler von Anfang an mit einbezogen wird. Man ist das Wesen, dem die große Aufgabe zugedacht wird, eine legendäre Geschichte zu erzählen. Eine, wie es sie noch nie gab. Und man ist Teil dieser Geschichte. Als gottgleiches Wesen, welches mal Angst und mal Bewunderung bei den Papierbewohnern hervorruft hat man gewissen Zugriff auf die Welt. An bestimmten Stellen, kann man mit seinen Händen Papier durchstoßen um Gegner zu besiegen, Trommeln zu trommeln, Geschenke zu öffnen und noch einiges mehr zu machen. Dargestellt wird das ,,Wesen” in einer am Himmel hängenden Sonne. Sozusagen der Link zu unserer Welt. Toll: Ihr seht euer eigenes Gesicht. Tearaway nutzt nämlich die Frontkamera um euch darzustellen. Das löst gerade am Anfang einen kleinen Wow-Effekt aus, wenn man versucht ein paar Grimassen zu schneiden. Man fühlt sich sofort eingebunden und als Teil der Geschichte. Toll gemacht.

Während der Story steuert man entweder den Junge iota oder das Mädchen atoi (iota rückwärts gelesen). Dieser besteht selbstverständlich auch aus Papier und ist daher dieser Welt heimischer als das Wesen. Seine Aufgabe ist es, euch eine Nachricht zu überbringen, ein Götterbote also. Die Papierfigur handelt über all dort, wo das Wesen es nicht kann, denn auch die göttlichen Fähigkeiten sind begrenzt. Da die Verbindung unserer Welt mit Tearaway sozusagen ein Riss im Raum-Zeit-Kontinuum hervorgerufen hat, sind von unserer Welt einige böse Kreaturen durchgeschlüpft: Die sogenannten Schnipsel. Diese gilt es auf dem Weg zur Sonne (wo das Wesen wohnt) zu besiegen. Die Story wird dabei unterhaltsam durch einige Nebenquests aufgelockert und durch kleine Minispiele ergänzt. So können wir beispielsweise Eichhörnchen als Basketbälle benutzen und so ein Geschenk freispielen. Das ist eine nette Idee und lässt die Levels nicht ganz so schlauchartig wirken.

Gameplay

Tearaway ist, obwohl es ein reines Singleplayer Spiel ist, relativ umfangreich. Die Story dürfte euch für viele Stunden fesseln, auch wenn der Wiederspielwert danach nicht mehr ganz so groß sein wird. Tearaway macht aber sehr viel Spaß und gibt vielfältige Möglichkeiten. So gibt es immer wieder die Option sich umzuschauen und ein bisschen herumzulaufen, sowie die bereits erwähnten Nebenquests zu absolvieren. So lohnt es sich beispielsweise nach Geschenken Ausschau zu halten, die den Spieler mit der Ingame Währung ,,Konfetti”  belohnen, mit der man die Figur individualisieren kann. Im Laufe des Spiels erhält man auch eine Kamera, mit der man fotografieren kann. Manche Gegenstände im Spiel sind ganz weiß gehalten. Die bösen Schnipsel haben ihnen die Farben gestohlen. Fotografiert man diese Gegenstände, erhalten diese ihre Farben (warum auch immer) zurück. Und ihr erhaltet eine ausdruckbare Vorlage, um diese Gegenstände dann aus Papier nachzubauen und euch die Welt von Tearaway zu euch nach Hause zu holen. Für begeisterte Bastler ist das wirklich lohnenswert und bindet zugleich den Spieler noch mehr an das Spiel.

Die Steuerung und die Kameraführung ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig und letzteres auch teilweise unübersichtlich. Doch daran gewöhnt man sich relativ schnell. Der Schwierigkeitsgrad ist wirklich einfach gehalten und auch Wiedereinstiegspunkte sind absolut fair gesetzt. Frust wird bei diesem Spiel wohl nicht auftreten und das ist absolut in Ordnung. Der Spielspaß wird hier nicht durch die Herausforderung definiert, sondern durch die bunte und lustig gestaltete Welt und die vielen Möglichkeiten. Und Tearaway nutzt fast alle Optionen, welche die PS Vita hat. Wichtiges Hilfsmittel, welches bei anderen Spielen gerne ignoriert wird: Das Rückseitentouchpad. Damit kann man in die Welt hineinstoßen und Aktionen ausführen. Auch das Bildschirmtouchpad wird regelmäßig gebraucht. Diese Möglichkeiten sind aber gut eingesetzt, sodass es nicht überladen oder aufgesetzt wirkt. Tearaway nutz ebenso das Mikrofon und die Bewegungssensoren der PS Vita. In unserem Test hat das alles sehr gut funktioniert. Auch Ausfälle oder Abstürze gab es nicht zu verzeichnen.

Grafik & Sound

Tearaway sieht absolut klasse aus. Hier wurde sich richtig Mühe gegeben. Die Figuren sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden und sehen toll aus. Die Animationen sind butterweich und grafische Fehler konnten wir nicht finden. Die Welt ist im Papier/Comic Stil gehalten und bildet einen schönen Gegensatz zu der allzu menschlichen Fratze die uns aus der Sonne anstarrt. Die Welt ist lebendig. Die Papierpflanzen bewegen sich, Tiere hüpfen herum und Blätter werden vom Wind in die Luft geweht. Das sieht auf dem Bildschirm der PS Vita wirklich zauberhaft aus und man kann sich schnell in die ganzen kleinen Details verlieben. Schön: Es gibt sogar Papierregen und Schnee. Die Figur, welche wir steuern, ist dabei individualisierbar. Sie ist das Herzstück des Spiels und ebenfalls gut animiert. Brechen wir beispielsweise durch die Oberfläche seiner Welt, erschreckt es sich regelrecht. Hier wurde also an Vieles gedacht.

Der Sound ist sehr gut und passt zu diesem Spiel. Die meisten Papierfiguren nutzen eine lustige Fantasiesprache, die aber gut zu ihnen passt und noch besser vertont ist. Lediglich in den Zwischensequenzen ist die Sprache Deutsch. Die untertitelte Fantasiesprache ist uns dann aber doch fast lieber, weil sie zu dieser Welt sehr gut passt. Unterlegt ist das ganze Spiel von einer unaufdringlichen, stimmungsvollen Musik, die sehr gut zu dem Setting passt.

Fazit & Bewertung

Was soll man noch groß sagen. Tearaway hat alles um den Spieler für viele Stunden zu fesseln und ist ein wirklich großartiges Spiel, über das es fast nichts negatives zu berichten gibt. Das Jump & Run Spiel macht seine Sache wirklich sehr gut, bietet viele Neuigkeiten in einem interessanten Setting. Wir sind wirklich begeistert. Auch über den Preis, der mit 30 Euro moderat ist.

Tearaway Review Bewertung 9.5 Tearaway Review  Der Götterbote bei uns im Test

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