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Review: NHL 14 im Test – Schlitterpartie mit Folgen

Der neue Teil der bekannten und beliebten Eishockeysimulation NHL 14 ist bereits seit einigen Tagen im Handel zu finden. Das Spiel bietet einige Neuerungen gegenüber dem Vorgänger NHL 13 und will uns aufs Neue begeistern. Wir haben getestet, ob dieses Spiel uns vom Hocker reißen kann oder ob es uns eiskalt links liegen lässt. Eines vorab. NHL 14 ist kein Spiel für zwischendurch, sondern bietet Stoff für die gesamte Saison. Ob dieser Spielstoff ein eiskalter Hit geworden ist oder ob es uns beim Testen eiskalt den Rücken runter gelaufen ist, haben wir für euch detailliert ausprobiert.

Singleplayer & Multiplayer:

Im Singleplayermodus bietet NHL 14 neben den typischen schnellen Spielen einen Turniermodus, in dem ihr einzelne Turniere nachspielen könnt. Zusätzlich gibt es den beliebten Be-A-Pro Modus, in dem ihr euren Spieler erstellen und weiterentwickeln könnt. Letzteres ist nun um eine Stufe erweitert worden. Mit dem Spielmodus Live-The-Life könnt ihr das typische Leben eines NHL Profis nachspielen. Ihr habt die Möglichkeit in Interviews zu beweisen, dass ihr ein taffer Einzelkämpfer seid oder ein Familienmensch mit Teamgeist. All diese Dinge wirken sich direkt auf eure Leistung aus und können spielentscheidend sein. Dazu schließt ihr Werbeverträge ab, gebt Interviews und haltet euch an die Medien. Live-The-Life bietet zwar nur wenige Neuerungen im Gegensatz zur klassischen Be a Pro Karriere, kann aber mit kleinen Details aufwarten. So beeinflusst euer Verhalten direkt das Verhältnis zur Mannschaft, dem Management, den Fans und der Familie. Stellt ihr euch mit eurer Mannschaft schlecht, bekommt ihr sicherlich weniger Pässe ab und ist eure Familie unglücklich, gibt es Zuhause Stress und eure Leistung sinkt deutlich ab. Andererseits hat sich im Singleplayermodus nicht wirklich viel getan, außer, dass die einzelnen Kader natürlich auf die Saison 13/14 angepasst worden sind. Hier hat EA anfangs ein wenig geschludert. Das wird aber per Update nachgeholt. Genauso wie die Defizite in der DEL, die vielerorts kritisiert worden sind.

Der Multiplayer Modus bietet die aus NHL13 bekannten Funktionen. Ihr könnt euren eigenen Verein erstellen, indem ihr mit Freunden zusammen eure weltweite Position bestimmen könnt. Ihr könnt aber auch einfach nur eine Online Karriere als Einzelspieler anfangen und bei verschiedenen Vereinen einzelne Spiele spielen. Genauso gibt es aber auch hier eine „schnelles Spiel“ Funktion, bei dem ihr einfach nur einen Gegner ausgewählt bekommt, mit dem ihr dann um Ranglistenpunkte kämpft. Auch die beliebte Fantasy Liga ist wieder mit von der Partie. Hier könnt ihr euch wie im Offlinemodus mit Freunden zusammentun und eure Mannschaften so zusammenstellen wie ihr gerade Lust habt. Kombiniert die Besten der besten Spieler, die sich ergänzen wie kein anderes Team. Die hierzu benötigten EA Puks bekommt ihr mittlerweile in jedem Spielmodus gutgeschrieben, sodass es nicht mehr wirklich schwer ist diese zu sammeln.

Nebenbei ist uns aber etwas passiert, was wir in dieser Welt nie für möglich gehalten hätten. Es war ein klassisches Online Duell: Kölner Haie gegen Boston Bruins. Es klopfte an der Tür, wir fluchten. Wir waren im zweiten Drittel, unser Kontrahent lag 1:0 in Führung und wir kämpften hart. Pause eingelegt und an die Tür gegangen. Plötzlich fiel uns wieder ein: „Verdammt das war online, da gibt es keine lange Pause“. Wir eilten zurück an die Konsole und durften feststellen!? Es stand immer noch 0:1. Unser Gegner hatte gemerkt, dass wir die Konsole verlassen hatten und hatte seinerseits sportlicherweise das Spiel eingestellt. Alle Spieler standen auf dem Eis, die Uhr lief runter! Das nennen wir Fairplay. Ein anderer hätte seine Führung ausgebaut.

Gameplay:

Besondere Neuerungen gibt es bei NHL 14 nicht. Die neue Version ist lediglich eine weitere Verbesserung der alten NHL 13 Variante. Natürlich profitiert das Spiel von den letztlich erst entwickelten Engines von EA und hat nun eine ausführliche Berechnung von Kollisionen, sowie eine Impact Engine, die es wirklich in sich hat. In so manchen Situationen mussten wir schon in der Wiederholung denken: „Autsch das hat verdammt weh getan!“. Ein 1994 Aniversary Modus, bei dem es keine Penalties mehr gibt, ist ebenfalls ein nettes Beiwerk, aber das blaue Eis, und die weit ausgelegten Regeln sind nichts, was wirklich motivieren würde. Beim Testen haben wir als NHL Neuling das erste Spiel, natürlich mit den Kölner Haien gegen die Loa Angeles Kings, die nicht nur bessere Statistiken hatten, sondern wirklich wesentlich besser sind, mit 14:0 gewonnen. Das kann eigentlich keinen Spaß machen. Natürlich haben wir uns auch NHL 13 im Detail angeschaut und können daher sagen, dass NHL 14 zwar einige Detailverbesserungen hat, aber bis auf leicht erweiterte Spielmodi wie die Live-The-Life Karriere, die Impact Engine und einige kosmetische Veränderungen, hat sich nicht wirklich viel getan hat. Außer, dass man jetzt überall die Puks für die Ingame Währung bekommt.

NHL 14 02 Review: NHL 14 im Test   Schlitterpartie mit Folgen

Grafik & Sound:

Die Grafik von NHL 14 ist durchaus glaubwürdig und gut gelungen. Es gibt keine Clippingfehler ,wie sie in letzter Zeit immer wieder häufiger aufgetreten sind. Trotzdem ist die Grafik verbesserungswürdig. Hier wird sich bis zu NHL 15 auf der PS4 hoffentlich viel tun, ansonsten könnte es langsam eng um die Serie werden. Die Impact Engine hingegen, die Kämpfe und Zusammenstöße, Tacklings und Bodychecks berechnet und dabei auch Gewicht und Größe von Spielern berücksichtigt, macht wirklich Spaß. Da bekommt man spätestens nach dem Spiel bei den Highlights wirklich was zu sehen, dass teilweise ordentlich schmerzen kann.

Der Sound ist ebenfalls gut, aber das war es leider schon gewesen. Es gibt selbst in heiklen Situationen manchmal keinerlei Jubel. Auch Tore können schon einmal komplett ohne Reaktion vom Publikum fallen. Hier muss auf jeden Fall für die kommenden Versionen deutlich mehr getan werden. Was hingegen wieder extrem positiv herausstach, waren die Kommentatoren. Wären diese nun noch auf Deutsch, wäre das Spiel in dieser Hinsicht wirklich ein Hit geworden. Trotzdem können die Moderatoren fast jeden Namen deutlich aussprechen und glaubwürdig in das Spielgeschehen einbinden. Fantastisch finden wir, dass wir nun nicht wie bei FIFA 13 Kommentare hören wie: „Er gibt ab!“, „Sein Spiel ist agressiv“, „Was hat er doch getan?“, sondern wirklich unseren eigenen Namen hören. Das ist klasse und verbindet uns mit dem Spiel und ein wenig täuscht das über die leicht schwammige Grafik hinweg. Die musikalische Untermalung könnte auch ein wenig mehr Stimmung vertragen, uns fehlen da ein paar klassische Songs, die wir deutlich mit Eishockey verbinden, diese typischen Klassiker dürften eigentlich nicht fehlen. Songs wie man sie in jedem Film zu sehen bekommt, in dem es um Eishockey geht, und die man auch im Stadion immer wieder hört. Trotzdem gibt es durchaus einige gute Songs im Spiel wie zum Beispiel „The Boys are Back“ die ein wenig bessere Stimmung verbreiten können.

Fazit & Bewertung:

NHL 14 ist ein durchaus interessanter Titel. Gerade Neueinsteiger werden ihre helle Freude an diesem Spiel haben. Fans der Serie jedoch, die auch NHL 13 besitzen und dieses intensiv gespielt haben, werden vielleicht eher enttäuscht sein. Angepasste Kader, eine Impact Engine, leichtere Schlägereien, das wars dann aber so gut wie. Wirklich viele Innovationen bietet NHL 14 nicht. Es handelt sich hier vielmehr um kosmetische Feinheiten, die dringend notwendig gewesen sind. Auch wenn die Serie unheimlich beliebt ist und in unserem Test wirklich mehr begeistern konnte, als wir Anfangs gedacht hätten, so gibt es doch Details wie die Tatsache, dass es keine große Entwicklung gibt, dass die Grafik teils pixelig wirkt und vor allem, dass das Gameplay immer noch ein wenig träge ist. Dies fließt stark in die Wertung mit ein. Leider muss man auch sagen, dass selbst die K.I. der Allstar Teams nicht wirklich berauschend ist. Wenn wir mit einem Randverein der DEL gegen ein amerikanisches All-Star-Team gewinnen kann und das mit 2 Spielern auf der Bank, nur weil wir es schaffen geschickt zwischen den Gegnern hin und her zu skaten, dann sind wir entweder ein Naturtalent oder die KI ist nicht sonderlich gut.

NHL 14 macht dennoch Laune. Die Integration deutscher Vereine, die Live a Life Version und die Online Ranglisten sind super. Die K.I. hingegen ist mittel bis mäßig. Sound und Grafik weisen klare Defizite auf. Spielerisch hingegen ist die Impact Engine super gelöst und auch die Schlägereien sind realistisch gemacht. Ein etwas träges Gameplay und die Tatsache, dass man nicht wirklich viele Neuerungen eingebaut hat, schließt hier jedoch den Kreis und veranlasst uns “nur” zu einer guten Wertung, da hier noch gewaltiges Ausbaupotential besteht, dass eigentlich längst einmal hätte ausgeschöpft werden müssen.

NHL 14 Review Bewertung 8.0 Review: NHL 14 im Test   Schlitterpartie mit Folgen

getestet von Frank Ludwig

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