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Review: Killzone: Mercenary- Der PS Vita Shooter des Jahres bei uns im Test

Killzone: Mercenary ist wohl das am meisten erwartete Spiel für das PS Vita System in diesem Jahr. Beruhend auf der Killzone 3 Engine, soll es eine bombastische Grafik liefern und wurde auch im Voraus mit reichlich Lob überschüttet. Ob Killzone: Mercenary diesen Erwartungen gerecht wird und das Highlight des Jahres ist oder nur irgendein billiger Shooter, der schnellstmöglich in einer Mottenkiste vergammeln sollte, könnt ihr hier in diesem Test erfahren. Fest steht: Der Download von 4,5 GB ist für die PS Vita riesig. Also dann: Schnallt euch an, es geht in die Zukunft.

Killzone Mercenary Review: Killzone: Mercenary  Der PS Vita Shooter des Jahres bei uns im Test

Singleplayer & Multiplayer:

Zeitlich ist die Story nach den Geschehnissen von Killzone 3, also in ferner Zukunft angesiedelt. Der Spieler nimmt den Platz des Söldners Arran Danner ein. Der früher bei der RCA beschäftigte Soldat ist nun ein freischaffender Söldner und verkauft seine bleihaltigen Leistungen an den Höchstbietenden. Doch im späteren Verlauf des Spiels fängt Danner an zu grübeln, ob der Preis des Sieges nicht doch zu hoch ist.

Insgesamt ist die Story solide, lässt aber ein wenig an Tiefgang vermissen. Große Emotionen werden nicht vermittelt. Im Grunde geht es von einer Schießerei in die nächste, was aber nicht weiter schlimm ist, weil man ja Teil eines Kriegs ist. Die Story nimmt einen aber nicht groß mit. Es fehlt in letzter Konsequenz an einer persönlichen Verbindung zur Geschichte, einer Identifikation mit der Story. Insbesondere, weil die Figur Arran Danner weitestgehend blass bleibt. Dies ist für eine Geschichte, welche von Söldnern handelt aber nicht so tragisch. Im Vergleich zu anderen First-Person-Shootern ist der Plot dennoch gut durchdacht und in sich konsistent. Killzone: Mercenary bietet dabei Spielspaß für ungefähr 9 Stunden. Das ist ein ganz ordentlicher Wert. Die Story ist in 9 Missionen von jeweils einer Stunde aufgeteilt. Die einzelnen Checkpoints sind fair gesetzt. Danners Begleiter bewegen sich flüssig und durchaus intelligent. Dabei sind sie uns gegenüber sehr zuvorkommend und überlassen Danner den Großteil der Ballerei. Die Begleiter reagieren auch auf das Verhalten des Spielers. Oft haben wir angefangen drauf los zu ballern um dann gesagt zu bekommen: „Dann eben laut“. Das errinnert den Spieler daran, dass es auch einen Stealth-Modus gibt. Die Sprüche unserer Begleiter sind passend, wiederholen sich aber schnell. Eine wirkliche Beziehung zu den Begleitern baut sich aber nicht auf. Stirbt einer von Ihnen weckt das keine großen Emotionen in uns. Typisch Söldnermentalität.

Der Multiplayermodus bietet Möglichkeiten alleine oder mit Freunden online zu spielen. Mehrere Modi werden dabei unterstützt. Im Söldnerkrieg z.B. geht es 10 Minuten Alle gegen Alle. Je nach Platzierung erhält man mehr oder weniger Ingame-Währung, die man dann für Ausrüstung ausgeben kann. Auch Teammatches werden im Guerilla Modus unterstützt. Insgesamt läuft der Multiplayermodus störungsfrei und macht Spaß.

Gameplay:

Die Ladezeit, die bis zum Startmenü vergeht, ist erfreulich kurz. Ebenfalls toll ist es, dass die Ladezeiten, bis die Mission startet von einem Missionsbriefing, welches sehr schön aussieht, überbrückt werden. Nachdem man sich am Anfang des Spiels mit den Killzone Servern verbinden kann, erreicht man das recht übersichtliche aber auch biedere Startmenü. Dort lassen sich auch die Streuerungsoptionen umfangreich bearbeiten. Killzone: Mercenary nutzt wirklich alle Steuerungsmöglichkeiten, welche die Vita zu bieten hat. Schön ist aber auch, dass man diese nicht nutzen muss, wenn man nicht möchte. Bewegungssteuerung und Bedienung via Touch-Pad, lassen sich ausschalten.

Die Steuerung ist eingängig und funktioniert im wesentlichen wie auch bei anderen Shootern. Im Gegensatz zum PS3 System kann man hier jedoch den Bildschirm berühren und dadurch Aktionen hervorrufen. Hier zeigt sich, dass sich die Entwickler Gedanken gemacht haben. Statt sinnlos eine Aktion nach der anderen damit auszuführen, werden ausgesuchte Gegebenheiten als Anlass genommen um die Touchsteuerung auszunutzen. Möchte man beispielsweise jemanden erdolchen, so muss man in die Richtung, in die nachher die Bewegung ausgeführt wird, streichen. Eine Bombe platziert man auch durch Streichen mit dem Finger auf dem Touchscreen. All das wirkt sehr sinnvoll und überlegt. Ebenfalls kann man die in der Vita integrierten Bewegungssensoren zum Zielen gebrauchen. An Steuerungsoptionen mangelt es nicht.

Der Schwierigkeitsgrad steigt auch auf  der untersten, der drei Schwierigkeitsgraden schnell an, weil die Anzahl der Gegner beständig steigt. Kommen diese plötzlich aus allen Ecken hervor, wird es erst einmal eng. Die Gegner bewegen sich recht schlau, greifen auch aus der Deckung an und versuchen  hinter den Spieler zu kommen. Probleme bekommt man dann, wenn zudem die Sicht durch Berge von Schutt sehr eingeschränkt ist. Das kleine Radar am unteren Bildschirmrand hilft dann schon sehr, weil es die Position der Feinde anzeigt.

Um seine zahlreichen Feinde zu bekämpfen, stehen dem Spieler eine Vielzahl an Waffen und Ausrüstungsgegenständen zur Verfügung, die man ganz bequem in herumstehenden Waffenkisten erwerben und sich damit ausrüsten kann. Etliche Primär- und Sekundärwaffen stehen ebenso zur Verfügung wie verschiedene Granatenarten, Panzerungen und VAN Guard Systeme, die z.B. portable Schutzschilde oder Drohnen zur Verfügung stellen. Bezahlt werden die Ausrüstungsgegenstände mit der Ingame-Währung, die man für nahezu alle Aktionen erhält. Man sollte jedoch früh Prioritäten setzen und sich einen Überblick darüber machen, was man brauchen könnte. Für jeden Spielstil ist aber etwas dabei. Man wird aber nicht nur Ballern. Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Passagen mit Mini-Rätsel, die zwar nicht besonders anspruchsvoll sind, aber Luft zum Durchatmen verschaffen. Das ist nett gemacht. Ebenso schön ist, dass man nicht immer wild Ballern muss. Man hat oft die Wahl, ob man nicht lieber lautlos und subtil, in einer Art Stealth-Modus vorgehen möchte.

Leider ist diese spielerische Freiheit tweilweise stark eingeschränkt. So lassen einem viele Aktionen keine Wahl oder gar die Kontrolle über den Protagonisten. Schön wäre es beispielsweise gewesen selber auswählen zu können, wie man einen Feind erdolcht, indem die Animationen den grundlegenden Streichbewegungen nachempfunden wären. Doch im Spiel ist genau andersherum. Auch den eingangs erwähnten Wingsuit-Flug oder die Bootsfahrt hätte man liebend gerne selber ausgeführt. So ist man nur zum Zuschauen verdammt, was aber bei ähnlichen Spielen auch nicht anders ist. Da hätte man als Entwickler aber noch etwas kreativer sein können. Ebenso hat sich teilweise der Pausenbildschirm nicht mehr bedienen lassen. Durch einen Klick auf die Start Taste landen man aber wieder mitten im Spiel und kann unmittelbar weiterspielen.

Grafik & Sound:

Die Grafik haut einen wahrlich vom Hocker. Die Killzone 3 Engine tut ihr bestes und es ist die beste Grafik, die wir auf dem Handheld bisher gesehen haben. Feine und detailreiche Texturen, ein tolles Wechselspiel zwischen Licht und Schatten und wunderschön animierte Grafiken. Wenn man dann mit seinem Wingsuit von einem Wolkenkratzer zum nächsten fliegt und in eine detailreiche Umgebung voller zerstörter Gebäude blickt, im Hintergrund einen See angeschienen von der untergehenden Sonne, dann kommt man so wie wir ins Schwärmen und vergisst fast in einem Handheld-Shooter zu sein. Die Grafik weiß gekonnt Gegensätze aufzuzeigen. So ist man in einem Level in einem grauen, halb zerstörten Gebäude voller Schutt. Doch sofort fallen einem die wunderschön gemachten Pflanzen in der Lobby auf, die mit ihren rosa Blüten erstrahlen. Durch diesen Kontrast wirken die Farben noch intensiver, sodass sich der Spieler auch an den Kleinigkeiten der Umgebung erfreuen kann und die darauffolgende Ballerei auf Grund des Kontrastes noch heftiger, fast schon erschreckend wirkt. Das erzeugt starke Emotionen beim Spieler und genügt dabei höchsten grafischen Ansprüchen.

Für die Fans von Action ist grafisch auch alles dabei. So fließt ausreichend aber nicht unrealistisch viel Blut aus den leblosen Körpern der einstigen Feinde und spritzt auch mal an eine Wand wo es dann nicht verschwindet, sondern kleben bleibt. Die Meucheleien mit dem Messer sind wunderschön animiert und wirken sehr flüssig. Zudem kommen unterschiedlich Animationen zu Einsatz, weshalb keine Monotonie Einzug hält. Die Explosionen wirken mächtig und sind gut animiert und, auch das ist positiv hervorzuheben, keinesfalls übertrieben. Dennoch wird der Druck der Explosion visuell gut wiedergegeben.

Die einzelnen Level sind schön gestaltet und bieten immer wieder neue Highlight grafischer Natur, wie beispielsweise einen Wingsuit-Flug oder eine Fahrt mit einem Schlauchboot. Das Level Design von Killzone: Mercenary besteht aus Schlauchlevel, die den Weg des Protagonisten vorgeben. Teilweise wirken die Level trotzdem etwas unübersichtlich, was aber die Situation in einer zerstörten Umgebung gut einfängt, in der man sich zunächst orientieren muss. Und zerstört ist nahezu alles. Die Level ähneln sich daher von den Grundzügen einer zerstörten, düsteren Umgebung, auch wenn der Schauplatz immer wechselt. Ab und an finden sich noch ein paar grafische Ungenauigkeiten, wie beispielsweise ein leichtes Flimmern, was jedoch auf Grund des rundum positiven Gesamteindruckes nicht weiter negativ ins Gewicht fällt, weil es dem Spaßfaktor in diesem Spiel keinen Abbruch tut.

Der Sound ist in Ordnung, der Grafik aber nicht angemessen. Dies ist jedoch nicht weiter schlimm, da es den rundum positiven Gesamteindruck der Grafik nicht zu zerstören vermag. Hier hätten die Entwickler aber noch eine Schippe drauflegen können. Schön dagegen klingt das Plätschern von Wasser, wenn man am Rand eines Flusses steht, welcher durch eine zerstörte Stadt fließt. Auch die Stimmen der Begleiter hören sich gut an und sind verständlich. Da gibt es nichts zu meckern. Die Gegner sprechen mit einem, nur nicht ganz so freundlich. Auch das ist positiv hervorzuheben, weil es ein Gefühl von Lebendigkeit vermittelt.

Fazit & Bewertung:

Das Gesamtpaket überzeugt, trotz einiger kleiner Schwächen bei der Story oder der spielerischen Freiheit. Diese Kleinigkeiten tun der Spielfreude aber kaum einen Abbruch, weil der Titel es schafft uns von der ersten Sekunde für sich einzunehmen. So mag die Story nicht weltbewegend sein. Die Erzählweise und die Präsentation ist aber eine Klasse für sich. Insbesondere die Grafik und die wunderschönen Animationen tragen einen großen Teil dazu bei. Die Ingame-Währung ist eine gute Idee und schafft es den Spieler zu motivieren. Deswegen ist Killzone: Mercenary ein absolutes Muss für jeden Action und PS Vita Fan und kann uneingeschränkt empfohlen werden.

Killzone Mercenary Review Bewertung 9.0 Review: Killzone: Mercenary  Der PS Vita Shooter des Jahres bei uns im Test

getestet von Alexander Deja

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