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PS4 TEST: inFAMOUS: Second Son – Die Erben der Scherben

Morgen ist es soweit, inFAMOUS: Second Son erscheint offiziell für Playstation 4. Wir hatten natürlich die Chance schon vorab einen ausführlichen Blick auf das Spiel zu werfen. Nach Killzone: Shadow Fall ist inFAMOUS: Second Son ein weiterer exklusiver PS4 Titel, von dem wir natürlich eine Menge erwarten. Ob Sucker Punch und Sony unsere großen Erwartungen allerdings erfüllen konnten, klärt unser großer inFAMOUS: Second Son Test.

Ihr spielt Delsin Rowe, einen Akomish. Die Akomish sind ein alter Indianerstamm, der sich bis heute eine gewisse Autonomität erhalten konnte. Zwar ist der Stamm in der aktuellen Zeit längst angekommen, aber die Akomish führen ein zurückgezogenes Leben. Delsin hat einen Bruder, Reggie, der Polizist ist. Reggie sorgt im ganzen Dorf für Ordnung. Er und Delsin geraten immer wieder aneinander, da Delsin eigentlich ein Taugenichts und Sprayer ist. Eines Tages, die beiden haben gerade mal wieder Streit, verunglückt unweit des Dorfes ein DUP Transporter. Dieser befördert Conduits, Menschen mit außergewöhnlichen Kräften. Als Delsin einen der verunglückten berührt erwachen seine eigenen Kräfte zum Leben. Delsin saugt die Kraft des Conduits in sich auf und beherrscht jetzt den Rauch und das Feuer. Natürlich rücken sehr schnell neue DUP Truppen an um die entflohenen wieder einzufangen, was dann jedoch passiert ist eine Greueltat. Die Anführerin der “Anti-Conduit-Einheit” DUP foltert das gesamte Dorf der Akomish mit ihren Betonkräften, bevor sie das Dorf verlässt. Delsin bleibt zurück und muss mit ansehen wie seine Leute gefoltert und verstümmelt werden. Es gibt nur eine Chance auf Heilung: Er muss die Kräfte dieser Frau in sich aufnehmen um die ganzen Betonklötze von den Menschen entfernen zu können. Delsin und Reggie machen sich also auf nach Seattle wo sich die DUP gerade ein neues Basislager eingerichtet hat.

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Gute Grafik

inFamous: Second Son bietet eine sehenswerte Optik. Das ganze fängt bei den ersten Sequenzen bereits an. Alle Bewegungen erscheinen realistisch und auch die Charaktere samt ihrer Haut, ihren Bewegungen, ihrer Haare wirken sehr gut durchstrukturiert und mit Bedacht animiert. Weiter geht es mit tollen Wetter und Lichteffekten, die sich auch gerne im Wasser und in Pfützen oder Fensterscheiben spiegeln. Selbst die Glasfronten der Hochhäuser wirken hier als Spiegel, genauso wie im echten Leben.

Die Partikeleffekte, die vor allem bei der Neonkraft gut zu sehen sind, sind genauso beeindruckend wie die flüssigen Animationen. Wir konnten im ganzen Spiel nicht einmal feststellen, dass irgendetwas ruckeln würde oder auch nur eine einzige Kugel gezuckt hätte. inFamous: Second Son ist offensichtlich wirklich ein gut ausgereiftes Produkt geworden. Seattle an sich wirkt schön aber leider nicht ganz so glaubwürdig wie wir es uns gewünscht hätten. Vielleicht liegt das auch daran, dass wir noch nicht zuvor wirklich in Seattle gewesen sind. Das allgemeine Design jedoch kommt gut rüber.

Beeindruckend sind ebenfalls einige der Bauwerke, die die DUP mit ihren Betonkräften erschaffen hat. Da gibt es einiges zu sehen und vieles zu erkunden, das sich sehen lassen kann.

Flüssiges Gameplay

Das Gameplay ist bei inFamous: Second Son vor allem auf die Geschwindigkeit des Spielablaufs abgestimmt. Ihr könnt euch im späteren Verlauf des Spieles mit verschiedenen Kräften durch die Stadt bewegen. Dabei bekommt ihr die Stadt nicht nur aus der Straßenperspektive, sondern vor allem auch aus der Vogelperspektive recht gut zu sehen. Das Gameplay ist natürlich wichtig. Hier sind wir zum Beispiel der Meinung das gerade das “An der Wand hoch laufen” mit der Neon Fähigkeit absolut gelungen ist.

Auch die Steuerung reagiert sehr präzise und absolut korrekt, in nahezu jeder Situation. Das Zielen fällt uns nicht immer ganz leicht aber im Allgemeinen sind alle Fähigkeiten so gestaltet, dass kleine Abweichungen kein Problem darstellen. Das schöne am ganzen Spiel ist, dass man die Dynamik im Spiel spüren kann. Ihr merkt schnell welche Sprünge euch gelingen werden und welche ihr lieber sein lassen solltet. Dank Delsins Fähigkeiten ist es aber auch kein Problem von einem Hochhaus zu springen, das macht sogar richtig Spaß, durch Höhe sterbt ihr auf jeden Fall nicht den Heldentod, sondern bekommt richtig was zu sehen.

Leicht verständliche Story

Man könnte es fast in die negative Schiene packen, die Story von inFamous: Second Son ist eine altbekannte, leicht verdauliche Geschichte. Wir bekommen einen Helden geliefert, der eigentlich Outlaw ist, entscheiden uns ob wir den Weg des guten oder des bösen gehen wollen und besiegen unsere Feinde. Das hat es alles schon einmal gegeben. Wir brauchen auch keine absolute Konzentration um schwierigen Details zu folgen oder einen komplexen Handlungsstrang zu verstehen. Die Story ist gut und leicht verständlich, wenig innovativ aber hin und wieder überraschend, aus diesem Grund empfinden wir das ganze doch eher als positiv.

Positiv vor allem aus dem Grund, da die Nebencharaktere, auf die wir treffen, alle ihre eigene kleine Story mitbringen und somit dafür sorgen, dass unsere eigenen Probleme ein wenig in den Hintergrund geraten. Auch bezüglich der Nebencharaktere geraten wir immer wieder in die Entscheidungsnot zu wählen ob wir die einzelnen Personen verschonen wollen oder lieber nicht mit ihnen zusammenarbeiten. Wir haben bei unserem ersten Test den Weg des guten Delsin gewählt und sind eigentlich recht gut damit gefahren die Unterstützung unserer Freunde zu bekommen, die Kehrseite der Medallie müssen wir noch ausprobieren. Letztlich entscheidet ihr aber wie sich die ganze Geschichte entwickelt, was übrigens auch eure Fähigkeiten beeinflusst.

infamous second son PS4 TEST: inFAMOUS: Second Son   Die Erben der Scherben

Viele Nebenmissionen

Wer sich strikt an die Hautpgeschichte hält und nur dem roten Faden folgt, wird das Spiel recht schnell durchgespielt haben. Mit 7-8 Stunden Spielzeit ist die Hauptstory nicht gerade umfangreich. Zählen wir aber die ganzen Nebenmissionen dazu, die wir erledigen können, wollen Trophäen sammeln oder unsere Fähigkeiten weiter ausbauen werden wir mit wesentlich mehr Inhalten belohnt. Zwar sind die Nebenmissionen nicht zwingend aber ihr könnt das ganze nach Abschluss der Hauptgeschichte immer noch nachholen, wenn ihr wollt. Allerdings sagen wir euch gleich, macht es lieber direkt, denn am Ende wollt ihr den Weg des Guten, oder den des Bösen einschlagen, je nachdem wie eure erste Wahl ausgefallen ist.

Die Nebenmissionen verstecken sich auf Dächern, finden sich einfach so auf der Straße und können die verschiedensten Inhalte haben. Ihr könnt es euch auch zum Ziel machen die Stadt komplett vom DUP zu bereinigen, das nimmt dann etwas mehr Zeit in Anspruch als erwartet. Insgesamt dürftet ihr geschätzt locker 15 Stunden Spielinhalte haben, wenn ihr wirklich alles erledigen wollt, was aber nur ein geschätzter Wert ist.

Tolle Nebencharaktere

Die Nebencharaktere sind ebenfalls sehr interessant. Jeder einzelne bringt euch nicht nur neue Fähgikeiten sondern auch seine eigene Geschichte mit. Wir treffen auf die unterschiedlichsten Schicksalen, die uns ein wenig zum Nachdenken bringen. Natürlich wollen wir an dieser Stelle nicht zuviel verraten, es lohnt sich aber die Ohren zu spitzen, wenn die Nebencharaktere von ihrem Leben erzählen. Während ihr der Hauptgeschichte folgt trefft ihr auf alle Nebencharaktere, wir konnten bisher keinen ausfindig machen, der vielleicht irgendwo durchs Raster gefallen wäre. Fast alle Nebencharaktere bringen auch neue Fähigkeiten mit sich, die von Mal zu Mal stärker werden. Nicht jede Fähigkeit passt zur jeweiligen Situation, aber das müsst im Endeffekt ihr selbst entscheiden. Theoretisch ist es möglich das Spiel nur mit der Rauchfähigkeit (bekannt aus Trailern und von Anfang an vefügbar) durchzuspielen. Eleganter und schneller seid ihr aber mit der Kombination aller Fähigkeiten. Auch ist es interessant zu sehen wie sich die Fähigkeiten durch das Einsammeln von Explosionsscherben verbessern lassen. Hier stehen euch nämlich eine ganze Menge Optionen zur Verfügung.

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Leichtes Kantenflimmern

Eigentlich ist es fast nebensächlich, aber je nach Modell des Fernsehers ist ein leichtes Kantenflimmern zu erkennen. Die Optik wird zwar nur marginal davon beeinflusst, kann aber bei hochwertigen TV Modellen ein wenig darunter leiden. Optisch bleiben uns auch einige Details verborgen, da wir uns teilweise recht schnell fortbewegen müssen. Das ist ein wenig schade. Eine Bullet-Time hätte an manchen Stellen sicherlich noch einmal den richtigen Kick gegeben.

Zu einfacher Handlungsstrang

Die Handlung ist relativ simpel gestrickt. Die Story ist zwar durchaus brauchbar aber leider kein Highlight. Alles ist irgendwie schon einmal dagewesen und kaum überraschend. Dafür können zwar die Nebencharaktere begeistern, aber im allgemeinen hätten wir uns gewünscht, dass es wichtiger wäre die Nebenmissionen ebenfalls zu erledigen. Wir haben den Fokus im Test auf die Hauptstory gelegt und konnten fast komplett ohne das Erledigen von Nebenmissionen das Spiel durchspielen. Dafür haben wir nicht einmal den leichtesten Schwierigkeitsgrad benutzt. Man hätte doch ein bisschen mehr Hindernisse einbauen können, um uns mehr an die Nebenmissionen heranzuführen. Diese Geschichte war in InFamous 2 deutlich besser gelöst, hier gab es ja sogar eine Zombieerweiterung. Es ist einfach schade, dass wir die Nebenmissionen komplett ignorieren können und das Spiel trotzdem ohne größere Probleme lösen können. Wir hätten uns einfach gewünscht hier ein bisschen mehr ins Geschehen eingebunden zu werden. Ohne zu spoilern könnten wir jetzt keine Beispiele nennen, aber es hätte durchaus eine Menge Ansatzpunkte gegeben.

Wenig Gegnervielfalt

Als dritter negativer Punkt fällt uns ganz schwer die fehlende Vielfalt im Gegnerkader auf. Hier treffen wir auf Soldaten der DUP, auf Conduits der DUP mit Betonkräften und auf Superconduits der DUP. Es gibt ein paar kleinere Bosskämpfe aber auch die sind nicht wirklich ein Highlight. Während wir in Infamous 2 zumindest noch gegen verschiedene Straßengangs und verschiedene Conduits kämpfen mussten, lassen wir unsere Wut hier an einer recht homogenen Gegnermasse aus. Das ist schade und ein Rückschritt in der Entwicklung, man hätte sicherlich mehr aus den Gegnern machen können.

Fazit & Bewertung

Auch wenn es ein paar negative Punkte gibt, bleibt inFamous: Second Son nicht nur ein solider, sondern ein besonders sehenswerter Titel. Wir haben uns mächtig gefreut mal wieder ins inFamous Universum abzutauchen und nach Cole McGrath auch wieder auf andere Conduits zu treffen. Trotz kleinerer Schwächen kann die Next-Gen gerne so weitermachen. inFamous: Second Son beweist eindeutig was die Playstation 4 auf dem Kasten hat und was bereits in diesen ersten Augenblicken eines Konsolenlebens drin ist. Wir bekommen hier nicht nur ein gutes Spiel geboten, sondern auch einen Ausblick auf das was noch möglich sein wird. Wir wünschen uns nicht den letzten inFamous-Ableger gespielt zu haben und können euch das Spiel nur wärmstens ans Herz legen!. Für uns ist inFamous: Second Son ein absolutes Must-Have auf Playstation 4.

Bewertungen
Singleplayer:
9,0
Gameplay:
9,5
Grafik:
9,0
Sound:
9,0
Multiplayer:
-
Gesamtwertung: 9,1

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